Die Matrosen-Show „Wellen, Sturm und steife Brisen“ kommt nach Berlin
Die dreiköpfige Matrosen-Show „Wellen, Sturm und steife Brisen“ ist normalerweise in der Hamburger Altstadt auf dem Theaterschiff beheimatet. Im Juni werfen die drei Kerle Anker in Berlin, in der Bar jeder Vernunft – SIEGESSÄULE hat sie interviewt
Was erzählt ihr in eurer Show über Matrosen? Martin Ruppel: Alles und nichts. Andreas Langsch: Es ist ein Kaleidoskop zum Thema, mit Sehnsucht, Meer, Weite, Sex natürlich auch. MR: Es geht auch darum, dass Matrosen immer auf engem Raum mit denselben Leuten ohne große Abwechslung Zeit verbringen und dann auf dumme Gedanken kommen, um sich den Alltag zu verschönern …
„Es geht darum, dass Matrosen immer auf engem Raum mit denselben Leuten Zeit verbringen und dann auf dumme Gedanken kommen …“
Bei eurer Show spielt auch ein Radio mit. MR: Die Matrosen langweilen sich halt auch auf dem Schiff. Handy und Internet funktionieren nicht gut, aber es gibt das Radio. Damit passieren lustige Sachen. AL: Das Radio fängt zum Beispiel an, mit uns zu reden. Es ist quasi wie der vierte Spielpartner auf der Bühne, der mit uns interagiert und uns inspiriert.
Musikalisch ist bei euch von Shanty bis Tango, von Chanson bis Disco alles drin … Patric Dull: Ja, das ist sehr abwechslungsreich. Wir nehmen das Publikum auf eine sehr bunte Reise mit. MR: Jedem Lied kann ich etwas anderes abgewinnen, eines ist lustig, das andere ist zum Schunkeln, das nächste ist Drama.
Mythos Matrose – Freiheit, Abenteuer, Ungebundenheit. Wofür stehen eure Bühnen-Matrosen? AL: Für genau das. Alles ist möglich, du kannst sein, wer du willst. Nicht erst seit Tom of Finland und Fassbinders „Querelle“ nach Jean Genet sind Matrosen schwule Projektionsflächen. MR: Wir sind da ziemlich gender-unkonform unterwegs. Man kann gar nicht festmachen, wer auf wen steht. Es gibt in der Show zwar drei männlich gelesene Personen, aber es ist alles offen. Ich finde, das ist auch das Schöne an unserer Show.
„Nicht erst seit Tom of Finland und Fassbinders „Querelle“ nach Jean Genet sind Matrosen schwule Projektionsflächen.“
Was wünscht ihr euch vom Berliner Publikum? MR: Offenheit – und damit kann man in Berlin auch generell rechnen. Wir hoffen natürlich, dass diese steife Brise von der Küste bis nach Berlin reicht. Hier ist das Maritime ja ein bisschen weiter weg als in Hamburg, wo der nächste Matrose nur 200 Meter weit entfernt vom Theaterschiff arbeitet. Aber wir haben auch ein paar Anpassungen für Berlin vorgenommen. AL: Es gibt zum Beispiel ein Medley mit Matrosensongs. Für die Bar jeder Vernunft haben wir da ein paar Berliner Lieder eingebaut.
Hattet ihr auch schon viele Matrosen im Publikum? MR: Auf jeden Fall verkleidete Matrosen. Das machen unsere Gäste immer sehr gerne. Echte Matros*innen haben sich uns noch nicht zu erkennen gegeben.
Wellen, Sturm und steife Brisen – Die Matrosen-Show
11.06., 20:00 Premiere
14. – 30.06.
Bar jeder Vernunft
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