„Hot Maus Summer“ – queere Highlights des Pop-Kultur-Festivals

Vom 25. bis zum 30. August verwandelt das Pop-Kultur Festival – diesmal nicht nur – die Kulturbrauerei in einen Space für Musik, Workshops, Talks und Performances. Auf diese queeren Highlights freut sich SIEGESSÄULE-Autorin Antonia Augsbach besonders – einige sogar mit freiem Eintritt
Dass diese Festival-Edition mit einem kleineren Budget auskommen muss, war früh klar. „Die Entzerrung des Programms ist auch eine kreative Antwort darauf“, erklärt Christian Morin vom Programmteam im SIEGESSÄULE-Gespräch. Erstmals gibt es diesmal sechs Festivaltage – dahinter steckt allerdings weniger Programm, gestreckt auf mehr Tage. Darüber hinaus haben die Kurator*innen sich 2025 gegen einen thematischen Schwerpunkt entschieden.
Einzelne Spaces tragen dennoch eine klare Handschrift, so die von Yeşim Duman kuratierte Çaystube. Dort stehen queere und postmigrantische Perspektiven im Mittelpunkt. Besonders schön: der Eintritt ist frei.
Die Çaystube versammelt zahlreiche der insgesamt 15 queeren Acts des Festivals. Zu ihnen zählt die aus Iran stammende Sängerin Faravaz (30.08.). In ihren Liedern drückt sie ihre Wut auf das Patriarchat aus und verbindet Pop, Chanson und klassischen iranischen Gesang.
Indie-Artist Gigolo Tears (30.08.) wird mit Songs wie „Hot Maus Summer“ auftreten und mit popkulturellen Referenzen mitten ins Herz der Gen Z treffen.
Mit „Club de Baile“ (29.+30.08.) bringt Choreografin Camila Malenchini an zwei Abenden ihr queeres Tanzformat in die Kulturbrauerei. Bei Salsa, Cumbia und Reggaeton können Gäste ins Schwitzen kommen. Unter den speziell vom Festival vergebenen Auftragsarbeiten („Commissioned Works“) finden sich ebenfalls wieder viele Beiträge queerer Künstler*innen: vom surrealen DJ-Set mit Saeko Killy (30.08., Maschinenhaus) bis zur Pop-Performance mit bewegungsgesteuertem Synthesizer von Tami T (30.08., Probebühne RambaZamba).
Ein Highlight wird der „Kein Beileid“-Auftritt von Fayim (27.08., Kuppelhalle). Der deutsch-ghanaische Künstler setzt sich mit Trauerbewältigung auseinander. Besonders spannend, ihn auf dem Gelände des silent green im Wedding zu erleben. 2025 bespielt das Festival damit erstmals einen Ort neben der Kulturbrauerei.
Wie vielfältig Deutschrap abseits des Mainstreams sein kann, verdeutlicht der queere Wiener Rapper Kerosin95 (29.08., PANDA platforma). Im Deutschrap ist ebenfalls die lesbische Künstlerin Ebow verwurzelt. Während sie letztes Jahr mit Songs auf der Bühne stand, ist sie nun bei einem der Pop-Kultur-Talks zu Kreativität zu erleben (25.8., Kuppelhalle).
„Pop-Kultur wird dieses Jahr noch stärker zu einem Raum für Austausch, Bewegung und kollektive Erfahrungen.“
Unterm Strich bleibt festzuhalten: Trotz weniger Budget präsentiert das Festival ein ausgesprochen vielseitiges Programm. Besonders die zusätzlichen Events – wie Clubabende im Wedding – machen neugierig. „Wir erweitern das Festival also nicht nur zeitlich, sondern auch inhaltlich: Pop-Kultur wird dieses Jahr noch stärker zu einem Raum für Austausch, Bewegung und kollektive Erfahrungen“, resümiert Yeşim Duman.
SIEGESSÄULE präsentiert
Pop-Kultur Festival,
28.08.–30.08.,
Kulturbrauerei, silent green u. a.
pop-kultur.berlin
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