Konzert am 14.10.

Indie-Popstar NXDIA: Stimme einer neuen Generation

10. Okt. 2025 Eleonore Foss
Bild: NXDIA
Nxdia wuchs zuerst in Kairo, später in Manchester auf

Catchy, confident und unglaublich persönlich – so lässt sich die Musik der Alt-Pop-Sensation Nxdia beschreiben, mit Lyrics, die zwischen Arabisch und Englisch wechseln. Nach Veröffentlichung des Debütalbums im Juni folgt nun die erste Headline-Tour mit einem Stop in Berlin im Badehaus

Wer im letzten Jahr auf Plattformen wie TikTok und Instagram aktiv war, dürfte wohl kaum der lesbischen Heartbreak-Hymne „She Likes A Boy“ entkommen sein. Der virale Hit aus der Feder von Singer-Songwriter*in Nxdia (they/them) war der Durchbruch in der internationalen Alt-Pop-Szene und ließ Nxdia zur Stimme einer neuen Generation queerer Künstler*innen werden, die gegen den Strom schwimmen.

Anfang der 2000er-Jahre in einer ägyptisch-sudanesischen Familie zunächst in Kairo, dann in Manchester aufgewachsen, begann Nxdia schon in jungen Jahren mit dem Schreiben und Produzieren eigener Songs. Während der Pandemie entschloss Nxdia sich dazu, auf TikTok Einblicke in Musik, den Prozess des Songwritings und das eigene Leben zu teilen. Dort etablierte sich schnell eine eigene Community, die bis heute treu geblieben ist – und in diesem Jahr nun auch endlich in den Genuss von mehr Live-Performances kommt. Nach Erscheinen des Debütalbums „I Promise No One’s Watching“ im Juni war Nxdia nicht nur auf Festivals und dem Brighton Pride zu erleben, sondern begleitete im August auch die Künstlerin Sofia Isella als Support auf Europatour – bis ins Berliner Metropol.

Energiegeladene Hooks

Wie sehr die Musik des 25-jährigen Alt-Pop-Acts berührt, wurde spätestens hier im Rahmen der spontanen Autogrammstunden und Meetings nach dem Konzert deutlich. Fans standen Schlange, um sich Handyhüllen und sonst gerade Greifbares signieren zu lassen, Geschenke zu überreichen und sich vor allem zu bedanken. Als eine*r der wenigen offen queeren, arabischen Künstler*innen in der Musikszene fühlen sich viele durch Nxdias Musik überhaupt erstmalig gesehen und angesprochen. Was im gesellschaftlichen Diskurs oftmals als zwei konträre, angeblich miteinander unvereinbare Identitäten ausgespielt wird, wird hier im Album ganz natürlich zusammengeführt und als eine Identität nach außen getragen.

Nxdia verkörpert einen einzigartigen Sound im Alt-Pop- und Pop-Punk-Genre: Selten versteht es jemand, so gekonnt die Einflüsse verschiedener Kulturen, aus Kindheit und Umgebung miteinander zu verweben, um etwas Neues zu erschaffen. So wechseln die Lyrics sämtlicher Songs des Debütalbums fließend vom Englischen ins Arabische – frischer Wind in der queeren Musikszene.

Selten versteht es jemand, so gekonnt die Einflüsse verschiedener Kulturen, aus Kindheit und Umgebung miteinander zu verweben, um etwas Neues zu erschaffen.

Auch thematisch pendeln die Texte: Von der Euphorie eines neuen Crushes, dem Auf und Ab des Nichts-und-alles-Fühlen manisch-depressiver Episoden und der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschlechtsdysphorie singt Nxdia über anscheinend alles und tut dies stets mit einer erquickender Ehrlichkeit und Direktheit. Dabei definieren sich unabhängig von Sprache und Thematik alle Lieder über eingängige, energiegeladene Hooks, die sich wie ein roter Faden durch das Album ziehen und einem garantiert Tage bis Wochen im Ohr bleiben. Nxdias Songs wirken so in jeder Hinsicht wie gemacht zum Mitsingen bis hin zum kathartischen Mitschreien auf einem Konzert.

Ab Oktober wird Nxdia auf der ersten Headline-Tour durch Europa live zu erleben sein und auch zwei Stopps in Berlin und Hamburg einlegen. Im Kontrast zum Debüt „I Promise No One’s Watching“ trägt die Tour den Titel „I Promise I’m Watching“: ein Aufruf an all diejenigen, die oft übergangen werden, denen auch innerhalb ihrer eigenen Communitys keine Stimme zuteilwird und die für ihre Sichtbarkeit kämpfen müssen. Ein Versprechen, zumindest auf diesem Konzert tatsächlich gesehen zu werden.

Konzert: „I Promise I‘m Watching“, 14.10., 20:00, Badehaus
Instagram: @nxdiamusic

Nxdia: „I Promise No One‘s Watching“

Bxdger Records, 2025

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