„Shooting Star“: Ein Musical über die schwule Pornoindustrie

Pornostar Florian Klein, besser bekannt als Hans Berlin, hat seine Erfahrungen in der Sexfilmindustrie zu einem „romantischen“ Musical verarbeitet, das in Los Angeles seine erfolgreiche Uraufführung erlebte. Jetzt bringt Klein das Stück zusammen mit Thomas Hermanns als „konzertanten Abend mit Ständer“ nach Berlin
Kommt nach Magic Mike und Sixx Paxx nun die nächste Show, die uns gestählte Männerkörper zum Anfassen bringt? Vielleicht wird Nacktheit zu sehen sein, aber Florian Klein geht es mit seinem Stück Shooting Star um etwas anderes als Fleischbeschau. Klein, als Pornodarsteller unter dem Namen Hans Berlin bekannt, betont im SIEGESSÄULE-Interview, dass sein Stück kein Pornomusical sei, sondern ein klassisches „romantisches“ Musical – welches allerdings in der schwulen Sexfilmindustrie in Los Angeles spielt. Es sollen vor allem glaubhafte Menschen mit ihren Sehnsüchten jenseits des Fickmaschinenklischees gezeigt werden.
Das Musical erzählt von Selbstfindung, Liebe in all ihren Facetten und von der Kraft einer chosen family.
Im Mittelpunkt steht Taylor, ein junger Mann, der von der Schauspielerei träumt. Doch Luftschlösser bezahlen keine Miete, also beginnt er als Go-Go-Tänzer in einem Schwulenclub zu arbeiten. Dessen Besitzerin, die sich Mr. Sue nennt, produziert Gay Porn und überredet Taylor, das auszuprobieren. Neben einer Liebesgeschichte zwischen Taylor und seinem Co-Star Jesse geht es um die Beziehung von Mr. Sue zum alternden XXL-Pornogott James Grant – eine Beziehung ohne Sex, aber mit viel Freundschaft. Das Musical erzählt von Selbstfindung, Liebe in all ihren Facetten und von der Kraft einer chosen family. Es geht aber auch um die Schattenseiten der Sexindustrie: um Drogen, Ausbeutung, verlorene Illusionen, Depression und Suizid.
Die Geschichte basiert lose auf Kleins eigenen Erfahrungen als ambitionierter Jungschauspieler in den USA, der es in Hollywood nicht schaffte und dann anders weltberühmt wurde. Nach der erfolgreichen Uraufführung in Los Angeles sowie Aufführungsserien in New York und London kommt das Musical nun zurück nach Berlin – fast genau zehn Jahre nach dem ersten Reading im Schwulen Museum, damals noch ohne Musik.
Diskussion mit Sexfluencern
Bei der Gelegenheit lernte Klein den Komponisten Thomas Zaufke kennen. Der hat wegweisende LGBTIQ*-Musicals mit Peter Lund für die Neuköllner Oper kreiert. Letztes Jahr brachte er mit Thomas Hermanns Berlin Non-Stop heraus. Nun präsentieren der leidenschaftliche Musicalliebhaber Hermanns mit Klein Shooting Star als „konzertanten Abend mit Ständer“.
Man erlebt eine musikalische Highlight-Version des Stücks, Klein als Conférencier, Giuseppe Dulcetta (Star aus „Oh What A Night“) als einem der Solisten und mit einer anschließenden Podiumsdiskussion mit bekannten Sexfluencern und Moderatorin Doris Belmont. Sie werden über die aktuellen Entwicklungen in der Sexfilmszene sprechen, inklusive OnlyFans als Tummelplatz – auch für Musicaldarsteller mit Powerbodys. Das kann nur aufregend werden!
„Shooting Star – A Revealing New Musical“
20.10., 19:00
The Ballery
www.shootingstarmusical.com/tickets
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