Trans Kinky Skillshare: Von Consent bis Aftercare
Trans Kinky Skillshare bietet einen lang ersehnten Safer Space für tin* Personen in der Kink-Szene. Einmal im Monat kommen die Teilnehmenden zusammen, um Neues über BDSM-Techniken zu lernen, Vorlieben zu ergründen und in einem respektvollen Rahmen zu spielen
Vor drei Jahren haben Mercy und Kyte auf einer Geburtstagsparty festgestellt, dass sie einen Raum in der Berliner Kink- Szene vermissen, der explizit auf die Bedürfnisse von trans*, inter* und nicht binären (tin*) Personen zugeschnitten ist. Als dann ein Rudel Puppys den Geburtstagskuchen brachte, ging ihnen ein Licht auf: Wie wäre es, so einen Ort selbst zu gründen? Er wäre kollektiv organisiert, auf Wissensvermittlung fokussiert und würde wenig kosten.
Seitdem organisieren Mercy und Kyte monatliche Treffen, die exklusiv für tin* Personen sind und auch Sexarbeitenden einen Safer Space bieten. Der Eintritt ist spendenbasiert und wird genutzt, um Kosten für Räume, Essen und die eingeladenen Hosts zu decken. Pro Abend kommen bis zu 15 Leute zusammen.
Kinks kreativ erforschen
Die Location ist Failing Femmes in Alt-Treptow, ein anarchistischer Community Space mitten auf einem Wagenplatz, mit Cruising-Area, Holzofen im Winter und einer Komposttoilette. Kenny, auch im Orga-Team, schwärmt vom „rustikalen Charme“ des Ortes.
Der typische Ablauf eines Abends: Nachdem alle eingetrudelt sind, beginnt Mercy mit einer Einführung und Vorstellungsrunde. Dann folgt der inhaltliche Input, den verschiedene Hosts gestalten. In der Vergangenheit ging es schon um Consent, Massage, Bottoming, Breathplay, Trauma und Kink, Puppy-Play, oder Aftercare. Nach einer Pause geht‘s an die Praxis oder zum offenen Spielen. Rückzug und Pausen sind jederzeit möglich. Zum Abschluss gibt es eine Feedbackrunde und gemeinsames Aufräumen.
„Consent ist in unseren Hausregeln tief verankert“
Die Events laden dazu ein, Vorlieben kreativ zu erforschen, in einer Umgebung, die Sexpositivität, Neugierde und gemeinsames Lernen wertschätzt. Außerdem sollen die Treffen ermöglichen, echte Verbindungen zu anderen Menschen aufzubauen und, laut Mercy, körperliche Autonomie, trans* Begehren (und Schmerz) sowie verschiedene Formen, Consent auszudrücken, in den Mittelpunkt zu stellen: „Consent ist in unseren Hausregeln tief verankert“, so Mercy. „Wir sind ein Sammelbecken für die geeky, nerdy, neurodivergenten, cuten trans Menschen“, beschreibt Kyte.
„Wir sind ein Sammelbecken für die geeky, nerdy, neurodivergenten, cuten trans Menschen.“
Zum Selbstverständnis gehöre deshalb auch, Spielpartner*innen neben Grenzen auch relevante medizinische Infos mitzuteilen. „Das ist ein integraler Bestandteil des Consent-Gesprächs“, betont Kenny, besonders dann, „wenn chronisch Kranke, behinderte und Personen mit verschiedenen Bedürfnissen aufeinandertreffen, etwa tin* Personen, die sich gerade in Transition befinden.“
Der (Geburtstags-)Wunsch ist also in Erfüllung gegangen: Trans Kinky Skillshare füllt eine Lücke in der BDSM-Szene – durchweg gestaltet von TIN* für TIN*.
Trans Kinky Skillshare,
jeden ersten Samstag im Monat,
17:30, Failing Femmes
Instagram: @trans_kinky_skillshare_berlin
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