Verfilmung des gleichnamigen Romans „Sauna“
„Sauna“ erzählt von einer Liebesgeschichte zwischen zwei jungen Männern. Einer ist trans, der andere cis. Das Resultat ist sexy und poetisch
Ein blonder Junge, offen für das Leben und die Liebe, ein bisschen naiv vielleicht, aber doch „herzensgut“, findet sich in der großen Stadt wieder. So ähnlich könnte ein Märchen im Land vom Dichter Hans Christian Andersen beginnen. Doch es beginnt hier eine Utopie darüber, dass alle Menschen Brüder oder auch Schwestern werden könnten. Dass genderfluid kein bloßes Etikett ist, sondern ein lebbares Konzept.
Regisseur Mathias Broes Partner*in hat während der Vorbereitungen zur Verfilmung des gleichnamigen Romans von Mads Ananda Lodahl die eigene Transition begonnen, was Broe einen zusätzlichen Bezug zur zweiten Hauptfigur William verschaffte. Der Roman ist übrigens gerade auf Deutsch erschienen.
Zwischen Ausschluss und Intimität
Aus Odense kommend, ist der erste Job von Johan (Magnus Juhl Andersen) in der Kopenhagener Sauna Adonis. Er ist Rezeptionist, aber auch als Putzkraft fürs Beseitigen der Spuren der Lust zuständig. Johan geht im Treibhaus der Begierde selbstverständlich auch eigenen Bedürfnissen nach. Wie beinah jeder queere Junge aus der Provinz erliegt Johan den vielen Reizen und nimmt mit, was geht. Zunächst erlebt Johan das Übliche. Ein One-Night-Stand, ein Körper nach dem anderen.
Beim nächsten Date ist alles anders, auch wenn Johan anscheinend das Grindr-Profil seiner Verabredung William (Nina Rask) nicht richtig gelesen hat. Der ist nämlich trans Mann, sucht aber beim Gay Dating sein Glück oder seine Bestätigung, während er sich auf die weiteren Schritte seiner Transition vorbereitet. Es folgt eine Romanze, in der die beiden einander näherkommen und wunderbare intime Momente teilen. Wenn Johan beispielsweise William liebevoll Testogel aufträgt. Oder William seinem Geliebten ein Strap-on schenkt.
Dies ist keine RomCom, kein Feelgood-Movie, sondern eine Studie in Melancholie, der Suche nach sich selbst.
Schmerzhaft ist, wie William als unerwünschte Person aus der Adonis-Sauna geworfen wird. Aber auch Johan findet für sich in der trans* Community keine Akzeptanz. Dies ist keine RomCom, kein Feelgood-Movie, sondern eine Studie in Melancholie, der Suche nach sich selbst. H. C. Andersen lässt grüßen aus seinem Universum an schwermütigen Stimmungen und Storylines.
Sauna
Dänemark 2025
Regie: Mathias Broe
Mit Magnus Juhl Andersen, Nina Rask u. a.
Kinostart: 20.11.
SIEGESSÄULE präsentiert MonGay-Preview
03.11., 21:30
Babylon Kreuzberg
yorck.de
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