Transparenzkommission bricht auseinander

– Der Ex-Verleger Bruno Gmünder, das Mitglied des CSD-Aktionsbündnis Andreas Löst und der Vorsitzende des Vereins Gemeinsam mehr e. V. Klaus Karn haben heute ihren Austritt aus der Transparenzkomission bekanntgegeben. Die Komission war im März vom CSD e. V. einberufen worden, um die Verquickung der Agentur Publicom mit dem CSD e. V. zu untersuchen. Es war eine Reaktion auf Vorwürfe aus der Community, dass finanzielle Vorgänge zwischen Verein und GmbH unklar erscheinen. Die Kommission bestand bisher aus elf Mitgliedern: fünf davon wurden offiziell im CSD-Forum gewählt, sechs sind vom Vorstand delegiert worden.
Bruno Gmünder erklärte im Interview mit siegessäule.de, dass er keinen Sinn mehr darin sehe, Teil dieser Kommission zu sein, wenn der Vorstand seine Verantwortung gegenüber der Community nicht wahrnehme. „Die Frage ist, ob der CSD nur durch einen kleinen Teil legitimiert wird oder ob er die lebendige Flamme der Community ist.“ Der Geschäftsführer des CSD e. V. Robert Kastl hatte im letzten Forum erklärt, dass er sich verschiedenen Szeneorganisationen nicht mehr verpflichtet sieht.
Auch habe man versucht, mit aller Macht die Arbeit der Kommission zu behindern. So seien zum Beispiel angeforderte Dokumente unauffindbar gewesen. Ganz konkret wurde von Bruno Gmünder der Vorwurf erhoben, dass es sich bei den zur Abstimmung vorgelegten Forumsrichtlinien um eine Fälschung gehandelt habe und dass eine Geldmittelverschiebung vom Berlin Pride e.V. zum Berliner CSD e. V. komplett intransparent gehandhabt wurde. Andreas Löst sieht hier vor allem eine Verschleierungstaktik: „Es gab sieben Sitzungen der Transparenzkommission und dabei ist nichts herausgekommen, weil der Vorstand vollkommen mauert! Stattdessen wurden Gerüchte gestreut und einem Mitglied unlautere finanzielle Interessen vorgeworfen.“ Auch er legt seine Arbeit in der Kommission nieder. Ähnlich wie Gmünder ist sein Hauptmotiv für den Austritt die fehlende Kommunikation des Vereins mit der Szene.
Ob die längst unüberwindbar scheinenden Gräben vielleicht doch noch durch ein Einlenken des CSD e. V. überbrückt werden können, wird das nächste CSD-Forum am 06.05. zeigen. Zu erwarten ist es wohl nicht. Unter anderem soll über die inhaltlichen Forderungen der „Stonewall CSD Parade 2014“ diskutiert werden.