Gedenktafel am Magnus-Hirschfeld-Ufer beschädigt

Erneut wurde eine Erinnerungsstätte, die LGBT-Geschichte lebendig hält, Ziel von Vandalismus: Wie der LSVD berichtet, ist eine der Gedenktafeln am Magnus-Hirschfeld-Ufer, die über die erste homosexuelle Emanzipationsbewegung informiert, unter großer Kraftanstrengung verbogen worden. LSVD-Geschäftsführer Jörg Steinert hat Anzeige gegen unbekannt gestellt. Vor wenigen Tagen war auch das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Berliner Tiergarten demoliert worden. Die beschädigte Sichtscheibe, durch die man küssende Frauen- und Männerpaare sehen kann, wurde mittlerweile ausgetauscht. Im Februar war es zu vergleichbaren Vorfällen gekommen: Die Gedenktafel für die homosexuellen Opfer des Nationalsozialismus am Berliner U-Bahnhof Nollendorfplatz wurde mit Beschimpfungen beschmiert und verschiedene Bilder aus der Ausstellung über Karl Heinrich Ulrichs, einem der Pioniere der Homo-Bewegung, im Rathaus Schöneberg entwendet. Steinert äußerte sich zu den Sachbeschädigungen wie folgt: „Die Erinnerungsorte der homosexuellen Verfolgungsgeschichte und Emanzipationsbewegung sind ein wichtiger Bestandteil des Berliner Stadtbilds. Daran darf in einer offenen und toleranten Gesellschaft kein Zweifel aufkommen. Am Magnus-Hirschfeld-Ufer werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass neben den Gedenktafeln ein Denkmal entsteht, das sichtbar daran erinnert, dass die weltweit erste homosexuelle Emanzipationsbewegung im Berlin des 19. Jahrhunderts ihren Ursprung hat.“