Berlin

Happy Birthday, Robert Kreis!

10. Mai 2014

Der Vater der 20er-Jahre-Retrowelle Robert Kreis wird heute 65. Seine große Passion ist das Berlin der Weimarer Jahre. Deren Musik und Kultur sind sein ein und alles. Auf der Bühne singt der niederländische Entertainer und Sänger mit Vorliebe Schlager und Chansons aus dieser Zeit, gelt sich die Haare nach hinten und malt sich ein schmales Menjou-Bärtchen ins Gesicht, außerdem kleidet er sich dandyhaft in feinem Zwirn, mit Stehkragen und Fliege. Mit seiner Leidenschaft für die 20er ist Robert Kreis Vorbild für Berliner Künstler wie Max Raabe und Henry de Winter.

„Manche mögen's Kreis!“ heißt das aktuelle Programm des Entertainers, der 1949 im indonesischen Bandung geboren wurde, das damals eine niederländische Kolonie war. Von seiner Großmutter, einer Jazzpianistin und Bandleaderin, ließ er sich inspirieren und verschrieb sich ganz den 20ern, denen er zahllose Bühnenprogramme widmete. Doch er ist nicht vollkommen aus der Zeit gefallen: Robert Kreis schafft es, seine Faszination für die Weimarer Zeit auch ins Heute zu übertragen, dichtet die Lieder um und weist auf Parallelen hin: Wirtschaftskrise, Perspektivlosigkeit – aber dennoch der Wille zum Vergnügen mit Tanz, Alkohol, Cabaret, Leben! Ein wichtiger Teil seiner Arbeit ist aber nicht nur die Verbreitung von guter Laune, sondern auch das Erinnern: In eigenen Programmen bewahrt er besonders die Lieder jüdischer Künstler vor dem Vergessen, die später von den Nazis ermordet oder vertrieben wurden.

Robert Kreis lebt seit 2008 in Berlin und sammelt Schellack-Platten. Sein aktuelles Programm „Manche mögen's Kreis“ nennt er selbst „Bühnografie“ - darin lässt er sein Leben im wahrsten Sinne des Wortes Revue passieren.  Dienstag, den 13.05., spielt er es im Renaissance-Theater. 

mgo

„Manche mögen's Kreis“, 13.05., 20:00, Renaissance-Theater

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