Mann schwulenfeindlich beleidigt, verletzt und ausgeraubt

Wieder wurde ein Mann attackiert und dabei schwulenfeindlich beleidigt: Wie die Polizei mitteilt, wurde das 28-jährige Opfer gestern gegen 17 Uhr in der Prinzenstraße im Hof eines Mehrfamilienhauses angegriffen. Zwei Männer drückten den Mann gegen einen Müllverschlag, beleidigten ihn schwulenfeindlich und forderten Geld von ihm. Als der Mann sich wehrte und die Täter von sich zu stoßen versuchte, wurde er von einem der Täter ins Gesicht geschlagen. Der andere fügte dem Opfer Messerschnitte an Hals und Oberkörper zu. Nachdem die Angreifer sein Portemonnaie bekommen hatten, konnte das Opfer fliehen. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Erst vor wenigen Tagen wurde ein 77-jähriger Mann am Theodor-Heuss-Platz an der dortigen Klappe angegriffen
Erst vor wenigen Tagen wurde ein 77-jähriger Mann am Theodor-Heuss-Platz an der dortigen Klappe angegriffen. Zwei ziemlich brutale Angriffe mit schwulenfeindlichem Kontext in wenigen Tagen – häuft sich die Gewalt gegen Homosexuelle gerade? Bastian Finke von dem schwulen Anti-Gewalt-Projekt Maneo verneint das. „Da bei uns im Schnitt täglich mindestens eine Meldung von homophoben Aktionen von Beschimpfung bis körperliche Gewalt eingeht, ist das keine Häufung. Es ist nur so, dass die Berliner Polizei unterdessen homophobe Gewalttaten auch als solche benennt und dementsprechend gegenüber der Presse kommuniziert. Ich kann das nur begrüßen, da das die Sensibilität gegenüber dem Thema steigert und klarmacht, dass gewalttätige Übergriffe gegen Schwule, Lesben und Trans* keine Bagatellfälle sind“.
Wenn also laut Maneo täglich mindestens ein Übergriff gemeldet wird, ist dann Gewalt gegen Homosexuelle schon trauriger Alltag in Berlin?
Christian Mentz
Anm. der Redation: Da natürlich nicht klar ist, ob das Opfer schwul ist oder dies nur eine Annahme der Täter gewesen ist, wurde der Text geringfügig geändert. (18.4.)