Premiere: „Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt“
– „Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt“ zeigt ein Ensemble von älteren Trans*Künstlerinnen und Drag-Performern, die nach ihrer erfolgreichen Tournee mit einem autobiografischen Stück nochmals Rückschau halten auf ihr Leben, die Liebe und den Sex, der mittlerweile nicht mehr so leicht zu bekommen ist. Das ist nicht deprimierend, sondern allenfalls melancholisch, vor allem aber äußerst poetisch. Man hätte sicherlich noch mehr Szenen aus dem Stück zeigen können, damit ein schlüssigeres Gesamtbild der Show entsteht, aber gerade das Unvollständige, das nicht alle Rätsel lösende Vorgehen der Filmemacher ist durchaus packend. Den Soundtrack zu diesem filmischen Kleinod liefern Puccinis „Madame Butterfly“, Ravels „Bolero“ und Judy Garlands „Somewhere Over the Rainbow“. Und tatsächlich: die AkteurInnen des Ensembles sind sehnsuchtsvoll wie die verlassene Geisha, gravitätisch wie die Musik von Ravel, bezaubernd wie Dorothy auf dem Weg ins Zauberland.
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„Gardenia – Bevor der letzte Vorhang fällt“, 03.11., Premiere, 20:00, Volksbühne, 22:00, MonGay, Kino International, ab 13.11. im Kino