Frankreichs Wunderknabe in Berlin

In Frankreich erschien 2014 unter dem Titel „En finir avec Eddy Bellegueule“ das furiose Debüt von Éduard Louis. Seine Lebensgeschichte als Außenseiter, dessen Homosexualität sich mit all seinen effeminierten Verhaltensweisen nie verstecken ließ und der in einer ihm feindseligen Macho-Umgebung aufwuchs, wurde kaum ein Jahr später bereits in 18 Sprachen übersetzt. Im Februar erschien der Roman unter dem Namen „Das Ende von Eddy“ auch auf Deutsch – eine ausführliche Rezension wird in der Aprilausgabe der SIEGESSÄULE erscheinen.
Am 12.3. ist der gerade mal 22-jährige schwule Shootingstar im Rahmen des Festivals „Literatur: BERLIN“ zu Gast im Palais der Kulturbrauerei und stellt sein Buch bei einer Lesung vor. Zusammen mit Staatsminister Michael Roth, dem Beauftragten für deutsch französische Zusammenarbeit, und dem Moderator Nils Minkmar findet zudem eine Diskussion unter dem Motto „Ausgrenzung, Gewalt und neue Identitäten. Literatur und Politik im Gespräch“ statt. So war Louis selbst, der bereits in Frankreich für sein Engagement gegen Homophobie mit dem Pierre Guénin-Preis ausgezeichnet wurde, als Kind jahrelang Opfer von gewalttätigen Übergriffen.
Roberto Manteufel
Lesung und Gespräch mit Édouard Louis und Staatsminister Michael Roth: „Ausgrenzung, Gewalt und neue Identitäten. Literatur und Politik im Gespräch“ im Rahmen des Festivals „Literatur: BERLIN“, 12.03., 20:00, Palais in der Kulturbrauerei