Generalprobe für die WM
Der Traum war ein rein deutsches Finale in Berlin, doch nun hat es nur der Traditionsverein FFC Frankfurt geschafft. Titelverteidiger VfL Wolfsburg schied haarscharf gegen Paris St. Germain im Halbfinale aus und bescherte dem Berliner Publikum somit ein Endspiel Paris gegen Frankfurt. Doch mit Annike Krahn, Fatmire Alushi, Josephine Henning und Linda Bresonik verfügt Paris SG auch über einige deutsche Spielerinnen im Kader. Anders als bei den Fußball-Männern geht es eher wenig glamourös zu bei diesem Champions-League-Finale. Gespielt wird im Friedrich-Ludwig-Jahn Sportpark in Prenzlauer Berg, in den 17.000 Zuschauer passen, also rund ein Fünftel dessen, was ein Männerfinale so an Publikum zu erwarten hätte. Das Spiel findet „familienfreundlich“ wie es heißt, am Himmelfahrtstag zu einer frühen Anstoßzeit statt, um 18 Uhr. Auch die Tickets kosten nur familienfreundliche 10 oder sogar nur 6 Euro. Ob dies nun eine Auf- oder nicht eher Abwertung des Frauenfußballs bedeutet, sei dahingestellt. Auf dem Rasen (immerhin kein Kunstrasen wie bei der WM in Kanada) des Jahn-Sportparks darf aber in jedem Fall mit hochwertigem Fußball gerechnet werden. Spitzenspielerinnen auf der Frankfurter Seite wie Dzsenifer Marozsán, Bianca Schmidt, Simone Laudehr, Kerstin Garefrekes oder Celia Sasic werden für packende Szenen und ein hoffentlich hochklassiges Finale sorgen, das auch das letzte große Spiel vor der am 6. Juni startenden Weltmeisterschaft in Kanada sein wird. Nachdem der FFC Frankfurt den Titelverteidigerinnen aus Wolfsburg am 10. Mai ja die Deutsche Meisterschaft verdarb, sind die Frankfurterinnen dennoch doppelt auf einen Sieg angewiesen: Nur wenn sie das Finale der Champions League gewinnen, dürfen sie auch im nächsten Jahr wieder dabei sein, denn in der Liga reichte es nach dem 1:1 gegen Wolfsburg ja nur für Platz 3.
kay
Mehr zum Frauenfußball auch in der aktuellen L-MAG-Ausgabe Mai/Juni.
Champions League-Finale der Frauen 2015 : 1. FFC Frankfurt gegen Paris St. Germain, 14.05., 18:00, Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark