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Regenbogenfamilien gehören dazu: Straßenfest für mehr Sichtbarkeit

10. Sept. 2015
Constanze Körner freut sich auf das erste Straßenfest ihres Regenbogenfamilienzentrums

Kommenden Samstag steigt das Straßenfest für Regenbogenfamilien vor den Toren des Regenbogen-

familienzentrums in der Cheruskerstraße. Wir sprachen mit der Veranstalterin und Projektleiterin Constanze Körner

Constanze, zum ersten Mal veranstaltet ihr das Regenbogenfamilien Straßenfest. Wie kam es dazu?
Genau genommen heißt das Fest „Schöneberger Regenbogenfest“ unter dem Motto „Regenbogenfamilien gehören dazu“. Am Anfang diesen Jahres habe ich überlegt, was das Regenbogenfamilienzentrum 2015 veranstalten kann, um auf der einen Seite auf das Ende der Finanzierung des Zentrums durch die Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin aufmerksam zu machen. Auf der anderen Seite wollte ich Regenbogenfamilien irgendwie mehr Sichtbarkeit geben und möglichst viele Akteure aus Schöneberg und ganz Berlin einbeziehen. Da war für mich klar, dass es ein Straßenfest sein soll, hier am Regenbogenfamilienzentrum.

Welche Ziele verfolgt ihr mit dem Fest?
Nach wie vor erleben Regenbogenfamilien bzw. Lesben, Schwule, Transmenschen Benachteiligungen beim Thema Kinderwunsch und auch bei der Absicherung ihrer Familien. Auch im Familienalltag kommt es immer wieder vor, dass Regenbogenfamilien nicht als Familien anerkannt werden, sie diskriminiert werden und klar Nachteile gegenüber heterosexuellen Eltern mit ihren Kindern erfahren. Mit diesem Fest soll genau das Gegenteil gezeigt werden. Regenbogenfamilien leben ihren Alltag wie alle anderen Familien und besuchen Kitas, Familienzentren, nutzen öffentliche Einrichtungen und Dienstleister. Darum eben das Motto „Regenbogenfamilien gehören dazu“.

Was erwartet uns dort?
Zunächst eröffnen um 13 Uhr die Schirmfrau der Veranstaltung Bezirksbürgermeisterin Angelika Schöttler zusammen mit Staatssekretärin Sigrid Klebba das Fest. Im Anschluss gibt es viele Auftritte von Kindergruppen, die singen werden, Akrobatik und Theater vorführen. Highlight ist sicher das Konzert der Kinderliedermacherin Suli Puschban mit der Kapelle der guten Hoffnung, die mit ihrem Song „Meine Mamas sind genial“ quasi den Song zum Fest liefert und natürlich auch Siri Svegler, die mit ihrem Sound vor allem die Eltern entspannen lässt. Großartig ist natürlich, dass Radio Teddy das Fest medial begleitet, moderiert und vor Ort Aktivitäten anbietet. Es gibt über 20 Stände mit Informationen, Mitmachaktionen, Kinderschminken, Glücksrad, Hüpfburg und vielem mehr. Wir haben Unterstützer vor Ort wie z.B. die AOK Nordost, die Berliner Sparkasse, die DRK Schöneberg, die BSR und Getränke Nordmann, die das Fest überhaupt erst möglich machen. Essen und Trinken gibt es natürlich auch.

Wer darf da hinkommen?
Alle Familien und deren Freunde, Bekannte, Nachbarn, Kollegen und weitere Neugierige sollen kommen. Aber ich hoffe natürlich sehr, dass ganz viele Regenbogenfamilien mit dabei sind.

Wie geht es dem Regenbogenfamilienzentrum? Wie sieht es zur Zeit mit der Finanzierung aus?
Am Ende diesen Jahres läuft ja unsere bisherige Förderung aus. Nun sind wir aber inzwischen guter Hoffnung, dass es für das Regenbogenfamilienzentrum ab 2016 weitergeht. Wie genau das aussieht, werden wir sehen.

Interview: Christina Reinthal

Schöneberger Regenbogenfest, 12.09., 13:00, am Regenbogenfamilienzentrum

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