Frauen, Boys und SuperQueeroes

SIEGESSÄULE präsentiert:
SuperQueeroes – Unsere LGBTIQ*-Comic-Held_innen
bis 26.06., Schwules Museum*, Lützowstr. 73, Tiergarten
Zack, peng, boooom: Zum ersten Mal widmet sich ein deutsches Museum dem Thema Comics mit LGBTIQ*-Charakteren, genauer gesagt: den queeren „Superheld_innen“. An vorderster Front kämpfen dabei im Schwulen Museum* ganz normale LGBTIQ*-Heroen, die sich ihr eigenes Terrain erobert haben: in der heteronormativen Gesellschaft wie auch in einer von Zensur und Codes dominierten Comic-Welt.
Wolfgang Tillmans: Studio
bis 18.06., Galerie Buchholz, Fasanenstr. 30, Wilmersdorf
Beim Gallery Weekend Anfang Mai war die Eröffnung in der Galerie Buchholz das queere Event schlechthin. Tillmans’ doppelstöckige Ausstellung kreist thematisch um seinen Arbeitsort, das Studio. Erstaunlich oft ist er deshalb diesmal auch selbst auf den Fotografien zu sehen. Das Studio ist schließlich der Ort, an dem er die meiste Zeit verbringt und der durch seine Vorlieben, seinen Alltag und die ihn umgebenden Menschen geprägt ist: Die Ausstellung ist vielleicht seine persönlichste seit Langem.
No play: Feministisches Trainingscamp
bis 24.06., nGbK, Oranienstr. 25, Kreuzberg
Auf in den Kampf: Bei „No play“ geht es darum, alte feministische und antifaschistische Strategien des Widerstands und Überlebens zu sammeln und neue zu entwickeln. Die Ausstellungsräume der nGbK werden zum Ort des Handelns und Austauschs, mit einem queeren Verständnis von Feminismus und einem besonderen Schwerpunkt auf kollektiver Basisorganisation, kurz: zu einem Feministischen Trainingscamp.
Isa Genzken: Mach Dich hübsch!
bis 26.06., Martin-Gropius-Bau, Niederkirchnerstr. 7, Kreuzberg
„Ich wollte schon immer den Mut haben, total verrückte, unmögliche und auch falsche Dinge zu tun.“ Jetzt können die vielfältigen Ergebnisse von Genzkens unkonventioneller Lebenseinstellung bestaunt werden. Etwa ihre „Schwulen Babys“, Kompositionen aus besprühten Metallgegenständen, die an Ketten von der Wand hängen. Isa Genzken fühlte sich unter Schwulen immer wohl, in New York wie auch in Berlin. Die Ausstellung zeigt, dass sie vor allem unsere Vorliebe für Trash und Abseitiges teilt.
Boys, Boys, Boys!
bis 09.07., Galerie Deschler, Auguststr. 61, Mitte
Gleichstellung jetzt! Letztes Jahr gab es am selben Ort „Girls, Girls, Girls!“ zu sehen, da scheint es zumindest logisch, dass nun die Jungs an die Reihe kommen. Vor allzu viel Macho-Allüren muss man allerdings keine Angst haben: Der spezifisch „männliche“ Blick ist in diesem Fall meist homoerotisch. Kein Wunder, finden sich doch unter den Künstlern einige gute alte Bekannte: Das Spektrum reicht von den West-Berliner „Jungen Wilden“ wie Rainer Fetting und Salomé bis hin zu dem in Ost-Berlin geborenen Sven Marquardt.
Berlin – Stadt der Frauen
bis 28.08., Stadtmuseum Berlin, Ephraim-Palais, Poststr. 16, Mitte
Zwanzigmal Frauenpower: Das Stadtmuseum würdigt einflussreiche Vorkämpferinnen der Gleichberechtigung. Mit Fotos, Filmen und vielen Texttafeln werden die Lebenswege von namhaften Berliner Politikerinnen, Unternehmerinnen und Künstlerinnen nachgezeichnet. Der einzige Wermutstropfen: Hinweise auf lesbische Beziehungen – etwa bei Jeanne Mammen oder Renée Sintenis – werden schamhaft unter den Tisch gekehrt.
millionaires can be trans* // you are so brave*
bis 18.09., Schwules Museum*, Lützowstr. 73, Tiergarten
Trans* KünstlerInnen setzen sich kritisch mit Identitätskonstruktionen und den medial vermittelten Trans*narrativen auseinander. Dabei geht es zum einen um den Erfolg von exponierten trans* Personen in der Medienöffentlichkeit und deren „Exotenstatus“, zum anderen um eine öffentliche Perspektive, die Trans*leben zu heroischen Akten stilisiert und sie zugleich darauf reduziert. Und ja: Die recht kryptischen Titel sind dabei selbstverständlich ironisch zu verstehen.
Texte: Carsten Bauhaus