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„Rebecca“, Filmdrama mit lesbischem Subtext

25. Feb. 2017
Mrs. Danvers (Judith Anderson, re.) und Mrs. de Winter (Joan Fontaine, li.) © ARTE France / Walt Disney Company

25.02.2017 – In keiner queeren Filmanthologie fehlt Alfred Hitchcocks düsteres Märchen „Rebecca“. Die Ingredienzen sind ein fabulöses unheimliches Schloss, ein schmucker Witwer, Maxim, als Hausherr, seine neue Gattin. Und eine Hausdame, Mrs. Danvers, die leicht die böse Stief- oder Schwiegermutter sein könnte. Sie verwaltet das Vermächtnis der verstorbenen ersten Ehefrau, Rebecca, und lässt keine Gelegenheit aus, die neue Mrs. de Winter (Joan Fontaine) zu demütigen. Sie verteidigt das Andenken an die Tote bis auf die Knochen. Unvergesslich, wie sie mit zärtlicher Zuwendung alles pflegt, was jener Frau gehörte, der ihre ganze Verehrung gilt, ob es nun Kleider, Pelze oder gar feine Unterwäsche ist.
Mrs. Danvers steht für eine ganze Reihe von mehr oder weniger explizit lesbischen Filmfiguren Hollywoods, die alles andere als aufgeklärte Sichtweisen offenlegen. Gerade auch deswegen als Zeitdokument sehenswert, als filmisches Meisterwerk sowieso. Hitchcock erhielt 1941 seine erste Oscarnominierung für den Film, der 1951 der Eröffnungsfilm der ersten Berlinale war. Die literarische Vorlage für das Drehbuch stammt von der englischen Schriftstellerin Daphne du Maurier, der eine Dokumentation im Anschluss gewidmet ist.

„Rebecca“, 26.02.17, 20:15, ARTE
„Daphne du Maurier – Auf den Spuren von Rebecca
“, 22:20, ARTE

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