„Ku'damm 56“, ein Sittengemälde

Wer wissen will, wie muffig und sexualfeindlich es zuging in den 50er-Jahren in der damaligen Bundesrepublik Deutschland, bekommt hier erstklassigen Nachhilfeunterricht. Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht eine Tanzschule, damals ein gesellschaftlicher Fixpunkt in der Entwicklung fast aller Jugendlichen. Unterrichtet wurden nicht nur Tanzschritte und Rhythmus, sonden auch sogenannte Benimmregeln.
Die sechsteilige Serie „Ku'damm 56“ ist ein authentisches Abbild der Ära, in der Gleichberechtigung ein Fremdwort war, die Rollen von Mann und Frau zementiert waren und sich dennoch etwas Neues formierte: die Jugendkultur, die wenigstens einer der Töchter zur Emanzipation von all den Zwängen hilft. In einem Nebenstrang wird dennoch aufgezeigt, wie im Klima der Repression und unterdrückten Lust homosexuelle Männer ihr Dasein fristen mussten.
Die Ausstattung ist so erstklassig wie die Besetzung mit Claudia Michelsen, Sabin Tambrea, Sonja Gerhardt, Heino Ferch und Uwe Ochsenkencht.
„Ku'damm 56“, Teil 1 bis 3, 06.04., 20:15, ARTE
Teil 4 bis 6, 13.04.