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Bubble-Butt und rosa Preise:xc

8. März 2014
(c) Michael Lenz

Der Applaus ist stürmisch, als Sebastian Castro die Bühne betritt. Der Künstler und Sänger ist Stargast und Moderator zugleich bei der Gala zur Verleihung der ersten Pink Asia Awards in Singapur. Seit seinem Youtube-Hit „Bubbles“ über seinen Knackarsch und schwulen Sex ist der 24-jährige Sohn peruanisch-japanischer Eltern in Asiens Schwulenwelt ein Star. Der Amerikaner weiß aber auch, was Schwulenhass bedeutet: Seine Eltern haben ihn nach seinem Coming-out enterbt. Castro ist also der genau der Richtige für die Moderation eines Abends, an dem es um Freud und Leid von Schwulen, Lesben und Transsexuellen geht.


„Das fühlt sich wie ein Oscar“, strahlt Anan Bouapha. Der 26-jährige Mann aus Laos ist einer der Preisträger des Pink Asia Award. Mit dem am vergangenen Sonntag in Singapur erstmalig vergebenen Preis zeichnet das schwul-lesbische Onlinemagazin Element Menschen, Organisationen und Unternehmen aus, die sich um die Rechte von Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen in Asien verdient gemacht haben.


Auch große Unternehmen wie die Bank Goldman Sachs oder Google wurden geehrt, da diese Christopher Street Days in Singapur, China, Indien und Taiwan sponsern. „Grundlage sind die Gleichheitsprinzipien unserer Zentralen in den USA oder in London“, so Paul Choi von Goldman Sachs Asia. Sina Rahman von Google Asia: „Wir glauben an Vielfalt.“


In Singapur wird seit gut zehn Jahren der Paragraf 377 A, der Homosexualität kriminalisiert, nicht mehr angewendet. Abgeschafft wurde er aber noch nicht. „Man lässt uns einen gewissen Freiraum. Aber es gibt keinen Schutz vor Diskriminierung“, beschreibt der Menschenrechtsanwalt und Pink-Asia-Preisträger M. Ravi die Situation.


„Schade, dass ich als Jurymitglied von den Preisen ausgeschlossen bin“, witzelt Geng Le bei seiner Laudatio auf einen Preisträger. Der Gründer von Danlan, Chinas erster schwul-lesbischer Webseite, wurde lange von den Behörden schikaniert. Anan Bouapha schaut mit Zuversicht in die Zukunft. „Jeder kleine Schritt hin zu mehr Akzeptanz von Schwulen, Lesben und Transsexuellen zählt“, sagt Anan und freut sich schon auf den nächsten CSD in diesem Sommer in Vientiane, der Hauptstadt von Laos.
Michael Lenz

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