LSVD warnt vor einem Anstieg häuslicher Gewalt

Das bundesweit geltende Kontaktverbot und die Ausgangsbeschränkungen könnten negative Folgen insbesonders für LGBTI*-Jugendliche und LGBTI*-Geflüchtete haben. Davor warnte heute der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) in einer Pressemitteilung.
„Zuhause“ ist für viele junge Queers kein sicherer Ort
Mit Sorge betrachte der LSVD die Gefahren, die die Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus für queere Jugendliche mit sich bringen können. Junge LGBTI* könnten die Ausgangsbeschränkungen sehr belasten, vor allem wenn sie ungeoutet sind oder nicht von ihrer Familie akzeptiert werden. Denn familiäre Diskriminierung habe eine große Anzahl von LGBTI*-Jugendlichen bereits vor der Krise erfahren müssen. Nun sei zu befürchten, dass sie vermehrt unter häuslicher Gewalt leiden werden.
Letzte Woche hatte Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) mehr Maßnahmen gegen die ansteigende häusliche Gewalt an Frauen gefordert. Der LSVD forderte nun, dass es solche Maßnahmen auch zum Schutz junger LGBTI* in Familien geben müsse.
Gefahr für LGBTI*-Geflüchtete
Außerdem machte der LSVD auf die Situation von LGBTI* Geflüchteten in Aufnahmeeinrichtungen aufmerksam: Bereits vor der Corona-Krise habe es Berichte darüber gegeben, dass geflüchtete LGBTI* in Aufnahmeeinrichtungen von anderen Geflüchteten, dem Wachpersonal oder Mitarbeitenden eingeschüchtert, drangsaliert und bedroht wurden. Die Kontaktverbote und Ausgangsbeschränkungen hätten nun „zusätzliche negative Auswirkungen auf die Atmosphäre in den Flüchtlingsunterkünften.“
Zwar sei die Corona-Krise mit massiven Einschränkungen für alle verbunden. Sie treffe aber Menschen je nach Lebenslage unterschiedlich. Deshalb müssten Hilfs- und Beratungssysteme für besonders vulnerable Gruppen, zu denen LGBTI*-Jugendliche und LGBTI*-Geflüchtete zählen, in jedem Fall verfügbar sein.
#LSVD#Jugendliche#Coronavirus#Diskriminierung#Geflüchtete#Gewalt#LGBTI*