Aktion

Cuddle-In gegen LGBTI*-feindliche Gewalt

14. Feb. 2020
© Cora Hamilton

Am Valentinstag wird Berlin Schauplatz für eine ungewöhnliche Form des Protestes: ein queerer Cuddle-In, ein „Kuschelprotest“.

„Zu viele Menschen stören sich noch an öffentlichen Zärtlichkeiten unter queeren Menschen,“ sagt Fabian Lischkowitz von der Gruppe Voices4Berlin, die die Aktion organisiert hat. „Darauf antworten wir mit noch mehr öffentlichem Umarmen, Kuscheln und Küssen.“ Als Ort wurde – passsenderweise – der „Lustgarten“ auf der Berliner Museumsinsel gewählt. Eingeladen seien alle, „sowohl Pärchen, Freund*innen, Singles, `Fuckbuddies` und alle weiteren Beziehungsformen“. Wer nicht aktiv mitmachen will, könne sich auch z. B. mit Protestschildern beteiligen.

Voices4 gründete sich 2017 in New York, seit Sommer 2019 sind auch Gruppen in London und Berlin aktiv. Die Idee für das Cuddle-In sei „aus der Frustration geboren, ständig über LGBTQI-feindliche Übergriffe in Berlin lesen zu müssen, ohne dass sich öffentlicher Protest regt,“ erklärt Fabian. Die Aktion sei dabei auch als „queere Aneignung“ des sonst eher hetero geprägten und kommerzialisierten Valentinstags gedacht. „Wir fragen: Wo bleibt die Liebe für uns? Trotz einiger Fortschritte ist queer Lieben immer noch mit Kämpfen verbunden. Daher wollen wir den Valentinstag lieber weniger kommerziell und mehr politisch nutzen.“

Für Berlin wünsche sich die Gruppe „mehr Solidarität von unseren Mitmenschen, um bei Gewaltsituationen zu helfen, statt wegzuschauen.“ Auch brauche es noch mehr Initiativen und Anlaufstellen, die betroffene LGBTI* unterstützen.

Cuddle-In Protesting Violence Against Queer People in Berlin,
15:30-16:30, Lustgarten

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