Götterdämmerung
- 3. März 2013, 15:00
Oper von Richard Wagner, Premiere
2013 ist Richard-Wagner-Jahr. Vor 200 Jahren wurde der Komponist geboren, der bis heute fasziniert und polarisiert. Noch in unseren Tagen recyceln epische Hollywood-Filmmusiken seine Klangideen. Doch das Original ist eben unschlagbar: Wagner hat das Musiktheater dramatisch aufgebrochen und für extreme Gefühle extreme Klänge gefunden. Das Jubiläum lassen sich natürlich die Berliner Opernhäuser nicht entgehen. Vor allem Deutsche Oper und Staatsoper liefern sich einen Wagner-Staffellauf. Während die Deutsche mit dem experimentellen Projekt „Der Ring: Next Generation“ Wagner auf Jugendliche und Clubkultur treffen lässt, schmiedet die Staatsoper im Schiller Theater ihren „Ring des Nibelungen“ mit der Premiere von „Götterdämmerung“ zu Ende. In der Koproduktion mit der Mailänder Scala und dem Toneelhuis Antwerpen sorgt der Regisseur Guy Cassiers (Foto) für Machtgier, Mord, Verrat, Rachedurst und Untergang auf der Bühne – das pralle menschliche Leben eben. Bei der Inszenierung hat der angesagte Choreograf Sidi Larbi Cherkaoui mitgewirkt. Musikalisch stemmt der Hausherr der Staatsoper, Daniel Barenboim, mit internationalen Wagner-Stars das Mammutstück, das gut fünf Stunden lang volle Schubkraft entfesselt. Ende März können dann während der Festtage der Staatsoper alle vier Teile der Tetralogie – insgesamt rund 17 Stunden Musik – innerhalb einer Woche erlebt werden. Grund genug also, dass die lesbisch-schwulentrans* Wagner-Fans frohlocken und sich dem geballten Klangrausch mit Gänsehautfaktor wollüstig hingeben.