In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa

  • 6. Sept. 2009, 16:00
  • Zitadelle Spandau

Ein erotischer Bilderbogen von F. G. Lorca

Der Zauber Andalusiens Als Linker und bekennender Homosexueller war der spanische Dichter Federico García Lorca den Faschisten besonders verhasst. Nur einen Monat nach Beginn des spanischen Bürgerkrieges erschossen sie ihn im August 1936. Spaniens berühmtester und bis heute meist übersetzter Poet des 20. Jahrhunderts wurde nur 38 Jahre alt und in einem Massengrab verscharrt. Schon als Student brachte García Lorca sein erstes Stück auf die Bühne, 1921 erschien sein erster Gedichtband. Mit dem surrealistischen Maler Salvador Dalí verband ihn eine „enge Freundschaft“, Dali verewigte seinen Freund auf mehreren Bildern. Als Autor und Regisseur eigener und fremder Werke wurde García Lorca in Südamerika gefeiert, doch mit seinen gesellschaftskritischen Arbeiten machte er sich bei der politischen Rechten unbeliebt. Er habe mit seiner Feder mehr Schaden angerichtet als andere mit einer Pistole, sagten Militärs über den Volksdichter. Dies und wohl auch seine Homosexualität führten zu seiner Ermordung. Jetzt spielt die Spandauer Freilichtbühne an der Zitadelle García Lorcas erotischen Bilderbogen „In seinem Garten liebt Don Perlimplín Belisa“. Wegen seiner Freizügigkeit löste das kleine erotisch-musikalische Kammerspiel bei der Erstaufführung einen Skandal aus und wurde verboten. Aber davon lässt sich Spandau nicht erschüttern.                    aw

18 Uhr, Freilichtbühne Spandau


Zitadelle Spandau

Die Renaissance-Zitadelle in Spandau bietet eine breite kulturelle Palette. Ein Museum, wechselnde Ausstellungen und vor allem die Konzerte im Innenhof mit viel Platz und Auslauf machen sie zu einem Sommer-Highlight.

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