SIEGESSÄULE Tipps

Alle queeren Highlights der Langen Nacht der Museen 2024

22. Aug. 2024
Bild: Yu Mitomi
Aus der Ausstellung „With Legs Wide Open“ im Schwulen Museum

75 Museen, 750 Events und ein Ticket – die jährlich stattfindende Lange Nacht der Museen ist Kult. Das Angebot am 24. August ist vielfältig und leider nicht alles in einer Nacht zu schaffen. Deshalb stellen wir unsere queeren Highlights der Berliner Museen vor

Museum für Kommunikation

Expressführung: „God Save the Queers! Oh, and the Planet, too!“
Dieses Jahr vor allem erlebenswert ist die Expressführung durch das Museum für Kommunikation mit dem Titel „God Save the Queers! Oh, and the Planet, too!“. Das Museum feiert Klimabewusstsein und Queerness mit queerfeministischen Aktionen zum Klimawandel, wobei es sich die Frage stellt: Wie queer ist das Museum für Kommunikation? Dabei soll das Haus und die Technik-, sowie Kunst-Sammlungen mit einer kritischen queeren Perspektive diskutiert werden.
- Deutsch: ab 19:30, ca. 30 min.
- Englisch: ab 21:30, ca. 30 min.

Filmscreeing: „Queer Gardening“
Wie können queere Gartengestaltungskonzepte aussehen und welche Auswirkung hat der Klimawandel auf Queers? Dem geht der Film „Queer Gardening“ nach, bei dem 24 LGBTIQ*-Gärtner*innen in den USA und Kanada durch ihre Gärten führen. Ihre Konzepte richten sich dabei gegen eine ausbeuterische Ökologie.
- Ab 19:00, Wiederholung alle 90 min. (OmU), Treffpunkt: Freiraum

Lecture-Performance & Mikroben-Tattoo-Workshop: Meet your microbiome!
Tattoos gelten als traditionell und verkörpern subkulturelle Praxis. Bei diesem Workshop lernen die Teilnehmer*innen über Marginalisierung und Codes der gegenseitigen Erkennung und können sich selbst kreativ beteiligen.
- Ab 19:00, 21:00, Treffpunkt: Museumsgarten

Vogue Ball: Earthly Delights
Ab 22:00 veranstaltet die Ballroom-Community einen Vogue-Ball im Museumslichthof – präsentiert von Fifi Fantôme und Ambrosia. Ganz nach dem Motto „Strike a Pose!“ finden expressive Tanzvorführungen, Fashion Walks und natürlich ein Vogue Wettbewerb statt.
- Ab 22:00, Treffpunkt: Lichthof

Bild: Leif
Das Highlight: Der Vogue Ball im Lichthof des Museums für Kommunikation.

Schwules Museum

Expressführung: „With Legs Wide Open“
Besucher*innen erwartet ein Hurentritt durch die Geschichte. „With Legs Wide Open“ stellt die Geschichte von Sexarbeiter*innen vom Mittelalter bis heute dar – kuratiert von einem Sexarbeiter*innen-Kollektiv selbst. Die Devise lautet „Nichts über uns ohne uns!“. Die Ausstellung geht dabei unter anderem den Fragen nach, wo sich queere Kultur und Sexarbeit in Berlin überschnitten hat und wie Sexarbeiter*innen den Holocaust und die deutsche Kolonialgeschichte erlebt haben.
- Deutsch: ab 21:30, 22:30, 23:00 je 30 min.
- Englisch: ab 19:00, 22:00 je 30 min.

Ausstellung: Love at First Fight!
Schon oft wurde die Geschichte der Stonewall-Aufstände erzählt, in der sich Queers in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 gegen die diskriminierenden Polizeirazzien in New York gewehrt haben. Die Ausstellung „Love at First Fight!“ widmet sich dabei nicht nur dem Teil der Geschichte, sondern legt den Fokus auf insgesamt 50 Jahre queeren Widerstand – in der BRD, DDR und im wiedervereinigten Deutschland.

Performance: Odisea Rojo
Odisea Rojo ist Multitalent: Sexarbeiter*in, Schriftsteller*in (literarischer Roman „Tagebuch einer bösen Tunte“), Drag-Performer*in und Künstler*in. Bei der Langen Nacht der Museen performt Rojo im Schwulen Museum.
- Ab 19:45, 21:45 je 15 min, Treffpunkt: Ausstellungsraum 2

Burlesque-Performance: Akynos
Akynos, auch bekannt unter ihren Bühnennamen „The Incredible“, „Edible Akynos“ und „MF Akynos“ ist eine Performance-Künstlerin, Tänzerin und Schriftstellerin. Von Jamaika über New York City und jetzt Berlin, begeister Akynos mit ihrer Burlesque-Performance.
- Ab 22:45, ca. 15 min.

Burlesque-Performance: Lolita Va Voom
Auch Lolita Va Voom zieht die Zuschauer*innen bei ihrer Burlesque-Performance in ihren Bann. Die Künstlerin tritt dabei nicht nur in Berlin auf, sondern tourt einmal quer durch die Weltgeschichte von San Francisco bis Stockholm. Sie ist außerdem Produzentin und Co-Host der Berliner Partyreihe Panty.
- Ab 20:45, ca. 15 min., Treffpunkt: Ausstellungsraum 2

Bild: Schwules Museum
„Nothing About Us Without Us“, Schwarzweißfotografie, SMU.

Neue Nationalgalerie

Ausstellung: „Velvet Rage and Beauty“ von Andy Warhol
In der Neuen Nationalgalerie wird bereits seit dem 09.06. die Ausstellung „Velvet Rage and Beauty“ von Andy Warhol gezeigt. Er gilt als einzigartiger Künstler und schwules Idol, obwohl er zu seiner Lebenszeit nie wirklich ein Coming-out hatte.

In der aktuellen Ausstellung werden mehr als 300 Werke – Gemälde, Drucke, Zeichnungen, Fotografien, Polaroids und Collagen – präsentiert, die Warhols Suche nach einem meist männlichen Schönheitsideal und Begehren zeigen.

Bild: Andy Warhol
Aus der Ausstellung „Velvet Rage und Beauty“ von Andy Warhol.

Jüdisches Museum Berlin

Kurzführungen durch die Ausstellung: „Sex. Jüdische Positionen“
Mit „Sex. Jüdische Positionen“ präsentiert das Jüdische Museum Berlin das „gesamte Spektrum traditioneller wie moderner Haltungen zu jüdischer Sexualität und Identität“ und setzt dabei einen expliziten LGBTIQ*-Schwerpunkt. So werden nicht nur Wegbereiter*innen der queeren Bewegung wie Magnus Hirschfeld und Charlotte Wolff gewürdigt, sondern auch spannende historische und künstlerische Arbeiten vorgestellt, die sich mit Erotik, Kink, Identität und Spiritualität beschäftigen. Highlights: „A Jewish Wedding“ von Yitzchak Woolf (2008) und „Thank God I’m Gay“ von Jean-Baptiste Carhaix (1973).
- Kurzführungen auf Deutsch: Ab 18:00, 19:30, 20:00, 21:00, 21:30, 23:00
- Kurzführungen auf Englisch: Ab 19:00, 20:30, 22:00

Speed-Dating mit Expert*innen: „Let’s talk about sex, Baby!“
Im Glashof des Museums können Gäste beim „Speed-Dating“ mit Expert*innen über die Ausstellung und das Thema Sexualität im Judentum diskutieren und dabei Cocktails genießen.
- Ab 19:30, Glashof

Bild: Jean Baptiste Carhaix Papers
„Thank God I’m Gay“ von Jean-Baptiste Carhaix (1973).

KW Institute for Contemporary Art

Kurzführungen: Luiz Roque, Pia Arke, Jimmy DeSana & Paul P
Das KW Institute for Contemporary Art bietet Führungen durch die vielseitige Kunst von Luiz Roque, Pia Arke, Jimmy DeSana & Paul P. Es geht um brasilianische Subkulturen, um die unsichtbaren, kolonialen Bänder zwischen Dänemark und Grönland, Fotografie aus New Yorks queerer Fetisch-Subkultur der 70er-Jahre, sowie gemalte Bilder von Motiven und Porträts aus Schwulenmagazinen.
- Ab 18:30, 19:30, 20:30, 21:30, 22:30, 23:30 je 15 min.

Karaoke: „Hidden Talents“ – Karaokee<3ies mit Olympia Bukkakis & friends
Außerdem bietet das KW Institute for Contemporary Art in der langen Nacht der Museen eine Karaoke-Bühne, bei der sich alle „Hidden Talents“ beweisen können. Die Dragqueen Olympia Bukkakis, selbsternannte „Königin des Himmels und der Erde“ führt dabei mit Humor und Rhythmus durch den Abend.
- Ab 23:00

Bild: Jimmy Desana
Kunstarbeit von Jimmy DeSana.

f³ – freiraum für fotografie

Ausstellung: „Like a Whirlwind“
Schwarz-Weiß-Fotografie aus dem 19. Jahrhundert, die Geschlechterrollen der damaligen Zeit radikal infrage stellt: „Like a Whirlwind“ zeigt die Arbeiten des vermutlich lesbischen Fotografinnenpaars Marie Høeg und Bolette Berg aus Norwegen. Die Fotos nahmen die beiden zwischen 1895 und 1903 in einem Fotostudio auf, das zugleich ihr Freiraum für das Spiel mit Geschlechterrollen war.

Konzert: Eine musikalische Biografie über Claire Waldoff
Von 1907 bis 1935 war Claire Waldoff ein gefeierter Star des Varietés. SIEGESSÄULE-Kolumnistin und Kabarettistin Sigrid Grajek erzählt singend, in Begleitung des Pianisten Jens Karsten Stoll, die Lebensgeschichte der Sängerin.
- Ab 21:00

Bild: Collection of Preus Museum
Aus der Ausstellung „Like a Whirlwind“.

Museum Ephraim-Palais

Kurzführung: Queeres Leben in Berlin
Matthias Hahn ist Mitkurator der aktuellen Ausstellung BerlinZEIT, die im Ephraim-Palais Museum gezeigt wird. Er wird diese Kurzführung leiten und dabei von den Meilensteinen der queeren Emanzipation in den Jahren von 1896 bis 1933 erzählen. Queere Menschen traten in die Öffentlichkeit und entwickelten ein Selbstbewusstsein, das selbst das NS-Regime nicht auslöschen konnte.
- Ab 21:00, 22:00, 23:00 je 30 min.

Kunstgewerbemuseum

Ausstellung: Excess in Elegance. Dawid Tomaszewski
Im Kunstgewerbemuseum dreht sich alles um Kunsthandwerk, Mode- und Möbeldesign, vom Mittelalter über die Bauhaus-Ära bis heute. Aktuell zeigt das Museum eine umfangreiche Retrospektive des queeren, polnisch-deutschen Modedesigners Dawid Tomaszewski. Zu bestaunen gibt es Entwürfe, Kollektionen, Accessoires, Zeichnungen sowie Fotografien aus seiner 15-jährigen Schaffensphase. Das Museum porträtiert nicht nur den Modedesigner, sondern präsentiert auch eine „Designgeschichte made in Berlin“.

Workshop: Geheimnisse der Modezeichnung
Passend zur Ausstellung „Excess in Elegance“ bietet das Museum auch einen Zeichenworkshop an.
- Von 18:30–22:00, Mode-Atelier

Bild: Clemens Porikys
Dawid Tomaszewski beim Ausstellungsaufbau im Kunstgewerbemuseum.

DDR Museum

Filmscreening: „Coming Out“ von Heiner Carow
Das DDR Museum zeigt den ersten schwulen Film der DDR: „Coming Out“ von Heiner Carow. Der junge Lehrer Philipp aus Ostberlin führt eine Liebesbeziehung mit einer Frau. Als er unerwartet seine Jugendliebe Jakob wiedertrifft, steht Philipps Leben Kopf. Nach einer Identitätskrise lernt Philipp, zu seiner sexuellen Orientierung zu stehen.
- Ab 23:00, Kino im DDR Museum

Lange Nacht der Museen
24.08.2024, ab 18:00
langenachtdermuseen.berlin

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