Digitale Ausstellung „Out and About“

Berlinische Galerie will queere Sichtbarkeit stärken

18. Nov. 2020 David Vilentchik
Bild: Nan Goldin, Marian Goodman Gallery
Nan-Goldin: „Siobhan in my mirror“, 1992, Berlinische-Galerie / Marian Goodman Gallery

Ende Oktober startete „Out and About. Queere Sichtbarkeiten in der Sammlung“ der Volontär*innen der Berlinischen Galerie – pandemiebedingt erstmal nur als Online-Ausstellung. Das Ziel: queere Perspektiven in unterschiedlichen künstlerischen Werken aus dem letzten Jahrhundert aufzuzeigen, von den „Goldenen 20ern“ bis hin zur Gegenwart. Beispielhaft dafür sind Arbeiten von Nan Goldin, Hannah Höch oder Herbert Tobias, die marginalisierten queeren Lebensentwürfen eine Stimme geben

„Wir müssen aufhören, Queerness zu exotisieren“

Thomas Köhler, Direktor der Berlinischen Galerie, freut sich, dass die Volontär*innen ihm dieses Thema vorgeschlagen haben: „Queerness ist definitiv in den Mainstream-Medien angekommen. Allerdings ist nach wie vor in der Kunst ein Kanon vorherrschend, in dem queere Künstler*innen nicht repräsentiert sind. Es bleibt daher noch viel zu tun.“ Das Projekt „Out and About“ sei natürlich auch herausfordernd: So muss man, um dem Thema gerecht zu werden, erstmal die nötigen Hintergrundinformationen finden, was nicht immer leicht ist.

Für Thomas Köhler ist dies aber nur ein Anfang, um mehr Diversität in die Künstler*innenszene zu bringen: „Wir müssen aufhören, Queerness zu exotisieren. Queere Personen sollten genauso als ein selbstverständlicher Teil der Gesellschaft betrachtet werden wie nicht queere Personen. Und es muss eine Selbstverständlichkeit werden, Werke von queeren Künstler*innen, auch von denen, die eine Migrationsgeschichte haben, auszustellen. Gerade in Berlin sollte es möglich sein, etwa türkischen Künstler*innen eine Stimme zu geben. Die USA zum Beispiel sind diesbezüglich schon sehr viel weiter.“

Begleitendes Kurzfilm-Programm

Die für „Out and About“ ausgewählten Werke werden auf der Website der Berlinischen Galerie präsentiert. Kürzere Texte führen in die Arbeiten ein. Zur digitalen „Sammlung Online“ gibt es auch ein Rahmenprogramm: Unter anderem veranstaltet die Galerie ein Film Screening in Zusammenarbeit mit dem XPOSED Queer Film Festival. Vom 22. bis 29. November können sechs Kurzfilme auf der Website angesehen werden.

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