Soli-Aktion

800 Fußballer*innen unterstützen homosexuelle Profis

17. Feb. 2021
Bild: 11 Freunde
Cover der Aktion

Mit einer öffentlichen Erklärung haben mehr als 800 Fußballer*innen ihren Kolleg*innen im Profi-Sport Unterstützung zugesichert und sie dazu ermutigt, sich zu outen

Schwul oder queer im Profifußball der Männer? Das gilt immer noch als großes Tabu. Mehr als 800 Fußballer*innen in Deutschland haben deshalb eine öffentliche Soli-Aktion gestartet. Mit der Kampagne #ihrkönntaufunszählen auf Social Media und einer gemeinsamen Erklärung, die das Magazin für Fußballkultur 11 Freunde veröffentlicht hat, wollen sie homosexuellen Spieler*innen ihre Unterstützung zusichern und sie zum Coming-out ermutigen.

„Wir werden euch unterstützen und ermutigen und, falls notwendig, auch gegen Anfeindungen verteidigen. Denn ihr tut das Richtige, und wir sind auf eurer Seite“, heißt es in der Erklärung. Im Jahr 2021 gebe es keinen einzigen offen homosexuellen Fußballer in den deutschen Profiligen der Männer. „Die Angst, nach einem Coming-out angefeindet und ausgegrenzt zu werden und die Karriere als Profifußballer zu gefährden, ist offenbar immer noch so groß, dass schwule Fußballer glauben, ihre Sexualität verstecken zu müssen.“ Dabei solle natürlich niemand dazu gedrängt werden, sich zu outen. „Aber wir wollen, dass sich jeder, der sich dafür entscheidet, unserer vollen Unterstützung und Solidarität sicher sein kann.“

Unterzeichnet haben den Appell u. a. bekannte Profis wie Max Kruse vom 1. FC Union Berlin, Niklas Stark und Dedryck Boyata vom Hertha BSC oder die Nationalspielerin Alexandra Popp vom VfL Wolfsburg.

Hitzlsperger bleibt noch die Ausnahme

Thomas Hitzlsperger ist bis heute der einzige offen schwule deutsche Ex-Profifußballspieler, und auch er outete sich erst vier Monate nach Beendigung seiner Karriere. Anders als im Männerfußball gibt es im Frauenfußball bereits einige als homosexuell geoutete Profis, wie zum Beispiel Nadine Angerer und Isabel Kerschowski in Deutschland oder die zum Weltstar gewordene Megan Rapinoe in den USA. Dennoch tun sich auch viele lesbische Spielerinnen noch immer schwer damit, sich zu outen.

Vorbild #actout

Nicht nur in der Fußball-Branche versuchen derzeit prominente Queers, ihren Kolleg*innen das Coming-out leichter zu machen. Anfang Februar unterzeichneten 185 schwule, lesbische, bisexuelle, trans*, queere und nicht-binäre Schauspieler*innen im Magazin der Süddeutschen Zeitung ein Manifest, mit der sie mehr Anerkennung und Diversität in Film, Fernsehen und Theater fordern. Mit dem Manifest #actout soll auch anderen Schauspieler*innen die Angst vor dem Coming-out genommen werden.

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