Pride

Berlin Pride: Alle Infos zur CSD-Saison 2022

30. Juni 2022
Bild: canva

Der Juli ist in Berlin der CSD-Monat. Alle Pride-Events, Partys und CSD-Highlights findet ihr hier. Vom CSD des Berliner CSD e.V. über den anarchistischen CSD bis zum Dyke* March Berlin

13. August: LesBiSchwules Parkfest

Auch das LesBiSchwule Parkfest Friedrichshain meldet sich zurück! Nachdem das Parkfest 2020 und 2021 wegen Corona entfallen musste, wird am 13. August 2022 endlich die 23. Ausgabe des queeren Events stattfinden – wie gewohnt in dem schönen Gelände des Freiluftkinos Friedrichshain.

Bild: Piffl Medien
Freiluftkino Friedrichshain

20. August: FLINTA* Pride 36

Am Samstag, den 20. August, startet um 16 Uhr der dritte FLINTA* Pride 36 vor der queerfeministischen Kneipe OYA in Kreuzberg. Der FLINTA* Pride ist eine Kundgebung und legt seinen Fokus auf „Mehrfachzugehörigkeiten“ und auf „gelebte Intersektionalität“.

Mehr Infos zum Event findet ihr hier:

4. September: Słubice-Frankfurt PRIDE 2022

Zum dritten Mal zieht am 4. September ein Pride durch das an der polnischen Grenze liegende Frankfurt (Oder) und das polnische Słubice. Der gemeinsame Pride der beiden Nachbarstädte, die u. a. durch eine Brücke direkt miteinander verbunden sind, steht im Zeichen von queeren Menschen auf der Flucht. Beginn ist um 12 Uhr! Zum Programm gehören u. a. Reden von Aktivist*innen und Geflüchteten, Drag Performances und Konzerte queerer geflüchteter Künstler*innen.

Facebook-Veranstaltung

10. September: (RE-)CLAIMING PRIDE 2022

Das Kollektiv „QTI*BIPoC United" ruft am 10. September zur antirassistischen Pride-Demonstration in Berlin auf. Der genaue Ort und Zeitpunkt sind bisher noch nicht bekanntgegeben worden. Laut der vom Kollektiv veröffentlichten Pressemitteilung stehen im Zentrum der Demo u. a. Forderungen nach einer antikapitalistischen und antirassistischen Pride-Bewegung, der Aufarbeitung deutscher Kolonialgeschichte und politischen und kulturellen Teilhabemöglichkeiten. Letztes Jahr hatte das Kollektiv einen eigenen Pride im Rahmen der „Sterndemo" organisiert. Mehr Infos zum Pride im Septemberheft der SIEGESSÄULE!

23. Juli: Pride des Berliner CSD e. V.

Der CSD startet am 23. Juli in der Nähe des Roten Rathauses um 12:00 Uhr und führt dann u. a. am Potsdamer Platz, am Nollendorfkiez und an der Goldelse entlang bis zum Brandenburger Tor.

Bild: CSD e.

Die Pride-Demo des Berliner CSD e. V. steht unter dem Motto „United in LOVE! Gegen Hass, Krieg und Diskrimierung". Ausschlaggebend für die Wahl des Mottos war laut Angaben des Vorstands „die Bilingualität, der Bezug zur aktuellen Weltlage und unser Kampf gegen Hass, Hetze und Diskriminierung aller Art." Neben der traditionellen Straßenparade wird es auch wieder am Brandenburger Tor eine Abschlusskundgebung geben.

Dafür stehen schon ein paar inhaltliche Schwerpunkte fest: Das Thema Religion in der queeren Community soll vertieft werden, mehr Raum als bisher soll das Thema mentale Gesundheit bekommen. Seit dem 30. November 2021 läuft eine dazugehörige Social Media-Kampagne unter dem Hashtag #teammentalegesundheit.

Pride Monat

Zum ersten Mal präsentiert der CSD e.V. einen ganzen Pride-Monat: Bis zum 24. Juli wird es unter den vier Themenschwerpunkten FLINTA & Lesbische Sichtbarkeit, Religion & Spiritualität, Trans & PoC und Mentale Gesundheit diverse Panels, Filme, Diskussionen, Partys, Podcasts und Aktivitäten geben.

Highlights sind: ein großer Kiki-Ball der Voguing-/Ballroom-Community, eine Pop-Up Bar für FLINTA, eine Sober-Party ohne illegale Drogen und Alkohol, ein interreligiöses Panel zum Umgang spiritueller Gemeinschaften in Berlin mit LGBTQIA* und die erste vom Berliner CSD e.V. selbst veranstaltete offizielle CSD-Main-Party „House of Pride" im Ritter Butzke am 23. Juli. Das gesamte Programm findet ihr unter csd-berlin.de

Mehr Infos zum Pride Monat

CSD-Forderungen

Der Berliner CSD e.V. hat Mitte Mai einen umfangreichen Forderungskatalog zum diesjährigen Pride (23.07.) veröffentlicht. Die Forderungen betreffen u. a. Themen wie Gewalt gegen LGBTIQ*, HIV/Aids, Trans*rechte, Regenbogenfamilien, aber auch das Einstehen für Menschenrechte bei der Fußball-WM in Katar. Erstmalig sollen alle Forderungen an über 150 Entscheidungsträger*innen aus Wirtschaft, Politik und Zivilgesellschaft versendet werden.

CSD-Party-Highlights am 23. Juli

Am Tag der CSD-Demo steigt bereits ab 15:00 im about blank mit „The box x fæmm – United in House“ eine Party für „FLINTA first“. Electro und House legen hier Dana Ruh, Laura de Vasconcelos u. a. auf. Um 17:00 startet dann mit der „Queer Love Pride Party“ das CSD-Special des „queer gartens“ im Festsaal Kreuzberg. DJs: MZ Sunday Luv, Breezy u. a.

Ab 21:00 starten dann mehrere Clubs gleichzeitig: Zum einen das SchwuZ in Neukölln mit „CSD im SchwuZ“, wo Ena Lind, Lucky Pierre u. a. Pop, Disco und House servieren. Zum anderen öffnet das Metropol in Schöneberg mit der „Liquid – Official Lesbian Pride Party CSD Berlin“ seine Pforten. Das Line-up hier: Malonda, trust.the.girl u. a. Und auch das SO36 läutet mit „Stonewall was a riot!“ seine rockig-poppige Partynacht mit DJs wie Elvira Westwärts, Grace Kelly u. a. ein. Um 22:00 startet die „Gimme Moritz CSD Party“ im Humboldthain Club mit Dragshow und DJs wie Jordan Snapper u. a. Im Suicide Club hosten ab 23:00 die queeren Kollektive Brenn., Golosa und Sweat den queeren Pride-Rave „Flush“. Und das Berghain mitsamt dem Lab.oratory schließt dann den Reigen ab Mitternacht mit der „CSD Klubnacht“ und einem exquisiten Line-up: Honey Dijon, Boris, Roi Perez u. a.

Bild: Brigitte Dummer
CSD 2022

Kriitk am Pride

Nach dem Pride des Berliner CSD e. V. hatte es deutliche Kritik an dem Event gegeben, u. a. weil zwei Trucks beim Berliner CSD von Ordnern mit rechtsextremen Tattoos geschützt wurden. Mehr Infos zum Vorfall hier:

Auch das Kollektiv QTI*BIPoC United äußerte sich kritisch: Ihnen sollte rückwirkend für 2021 vom Berliner CSD e.V. auf der Bühne der „Soul of Stonewall Award" für ihre „intersektionale queere politische Praxis" verliehen werden. Laut eines Ende Juli veröffentlichten Pressestatements sei ihnen weniger als 24 Stunden vor dem Event mitgeteilt worden, dass die Preisübergabe aufgrund eines zu vollen Bühnenprogramms nicht stattfinden könne. Das Kollektiv kritisierte unter anderem, dass ihnen damit der Raum genommen wurde, politisch zu sprechen. Darüber hinaus kündigten sie an, am 10. September unter dem Titel „Reclaiming Pride" einen eigenen Pride zu organisieren. Mehr zum Thema im Septemberheft der SIEGESSÄULE.

22. Juli: Dyke* March Berlin

Am 22. Juli um 18:00 Uhr startet der Dyke* March unter dem Motto "All Dykes are beautiful!" vom Platz der Luftbrücke.

Route

Vom Versammlungsort am Platz der Luftbrücke geht es über den Mehringdamm, die Gneisenaustraße entlang zum Südstern und dann weiter über Körte- und Urbanstraße bis zum Hermannplatz. Von hier aus geht es die Sonnenallee hinunter, Pannierstraße, Maybachufer und Lohmühlenstraße entlang und über die Karl-Kunger-Straße bis in die Elsenstraße.

Dykes on Bikes

Anstatt dass die den Dyke* March traditionell anführenden Motorräder die ganze Strecke im Schritttempo zurücklegen – wie es in den vorherigen Jahren der Fall war – wurde für dieses Jahr eine Alternative gefunden: Die Dykes on Bikes sammeln sich nun am Startpunkt der Parade, brausen dann schon mal los durch die Stadt und warten anschließend am Zielpunkt, wo sich die gesamte Gruppe wieder vereint. Den letzten Block des Marsches bilden wieder die Dycycles on Bycycles!

Sichtbarkeit

Auch der zehnte Berliner Dyke* March steht in der Tradition des lesbischen Kampfgeistes und der lustvollen, politischen Sichtbarkeit. Um dem Ausdruck zu verleihen und ordentlich Bewegung ins Stadtbild zu bringen, ruft das ehrenamtliche Orga-Team alle Mitstreiter*innen dazu auf, sich mit Plakaten, Statements, Bannern, wilden Outfits und mobilen Sounds kreativ auszutoben und einzubringen.

Abschlussparty

Am Endpunkt der Route empfängt der bereits ab 16 Uhr geöffnete Club Else die Ankommenden mit Terrassen, überdachter Tanzfläche und Blick auf die Spree. Die größte Dyke-Party des Jahres bietet Platz für 2000 Lesben und ihre Freund*innen und Unterstützer*innen. Um das langwierige Schlangestehen zu umgehen, könnt ihr die Eintrittskarten hier schon vorab online erwerben.

Die genauen Details zur Route und andere aktuelle Informationen findet ihr auf der offiziellen Website des Dyke* March.

Bild: Brigitte Dummer
Dyke* March 2021

16./17. Juli: Lesbisch-schwules Stadtfest

Das lesbisch-schwule Stadtfest rund um die Bars im Schöneberger Kiez ist eines der Highlights im queeren Kalender Berlins. Wegen Corona fiel es in den letzten beiden Jahren leider aus. Doch das Warten ist nun endlich vorbei: Am 16. und 17. Juli 2022 steigt die 28. Ausgabe von Europas größtem queerem Stadtfest unter dem bekannten Motto „Gleiche Rechte für Ungleiche! Weltweit!".

Mehr Infos zum Stadtfest hier!

Bild: Brigitte Dummer
Lesbisch Schwules Stadtfest 2018

17. Juli: Anarchistischer CSD 2022

Unter dem Titel „Mehr als nur safe spaces: wir wollen die Welt!" wird der anarchistische CSD 2022 am 17. Juli als Kundgebung am Mariannenplatz stattfinden. Das Event ist von 15 bis 21 Uhr anberaumt. Es gibt politische Redebeiträge, Musik, Performances und Konzerte.

Das Orga-Team versteht den CSD als Treffpunkt und Networking-Ort für antiautoritäre, anarchistische Queers und sieht sich in der Tradition der Stonewall Riots. Gegen Krieg und Gewalt, Transfeindlichkeit u. a. soll gemeinsam Position bezogen werden: „Lasst uns für einen gemeinsamen, intersektionalen und grenzenlosen antikolonialen Kampf gegen Staat(en), Eliten und Regierungen zusammenkommen!“

Mehr Infos unter: acsd.noblogs.org

21. Juli: CSD auf der Spree

Die schwul-lesbische Tour auf der Spree soll in diesem Jahr wieder wie gewohnt kurz vor dem Pride-Wochenende stattfinden: Am 21. Juli startet die „Regenbogenflotte" mit 18 Schiffen u. a. vom SchwuZ, Rauschgold oder der Berliner Aids-Hilfe. Boardkarten gibt es hier. Die Fahrt dauert rund 2 Stunden. Check-in ab 17:30.

30. Juli: Trans Pride

Der Trans Pride Berlin fällt in diesem Jahr deutlich kürzer aus: Nur 1 km lang ist der Marsch vom Kottbusser Tor zum Mariannenplatz. Start ist am 30. Juli um 14 Uhr. Mehr Details zur Veranstaltung folgen in Kürze.

Bild: Sally B

20. August: FLINTA* Pride 36

Am Samstag, den 20. August, findet der dritte FLINTA* Pride 36 um 16 Uhr vor der queerfeministischen Kneipe OYA statt. Der FLINTA* Pride legt seinen Fokus auf „Mehrfachzugehörigkeiten“ und auf „gelebte Intersektionalität“.

Mehr Infos zum Event findet ihr hier!

9. Juli: Tuntenspaziergang

Der diesjährige Tuntenspaziergang startet am 09.07.22 vor dem Brandenburger Tor auf dem Platz des 18. März. Los geht es um 14:00 Uhr. Die Route führt am „Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen“ vorbei zum Potsdamer Platz, dann nach Schöneberg. Die Veranstaltung endet dann mit einem Umtrunk in der AHA Berlin in der Monumentenstraße.

Der Tuntenspaziergang 2022 wird von den BerlinSisters organisiert. Diese rufen dazu auf, die Veranstaltung gemeinsam mit ihnen zu gestalten. Wer Beiträge wie z. B. Live-Musik oder Drag-Performances auf der Straße beisteuern will, soll sich über die Veranstaltungsseite bei Facebook bei ihnen melden.

Mehr Infos zum Tuntenspaziergang hier!

Bild: Sally B.
Tuntenspaziergang 2018

25. Juni: East Pride Demo

Der East Pride fand bereits im letzten Jahr im Rahmen der Stern-Demo in Berlin statt. In diesem Jahr wurde er als eigenständiges Event geplant. Die Pride-Demo startete am 25. Juni um 14 Uhr mit einem Eröffnungsgottesdienst in der Gethsemanekirche, an der u. a. Seyran Ateş, die Mitbegründerin der Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin, teilnahm. Gegen 15:30 Uhr ging die Demo dann von dort aus über die Schönhauser Allee, den Rosa-Luxemburg-Platz, den Alexanderplatz, das Rote Rathaus, die Russische Botschaft bis hin zur Botschaft der Ukraine, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Mehrere Hundert Menschen nahmen an der Demo teil, die immer wieder von politischen Reden von u. a. ukrainischen und polnischen Aktivist*innen begleitet wurde. Videos von der Veranstaltung gibt es auf der Facebook-Seite von East Pride Berlin.

Die East Pride Demo will queeren Widerstand von Menschen sichtbar machen, „die in der Ukraine, in Belarus, Polen, Ungarn und in Russland für Freiheit und Demokratie kämpfen." Dabei beruft man sich auf die Tradition der unabhängigen Lesben- und Schwulenbewegung in der DDR.


Mehr Infos zum East Pride gibt es hier!

18. Juni: Marzahn-Pride

Einen eigenen Pride im Berliner Stadtteil Marzahn gibt es seit 2020: Am 18. Juni organisierte Quarteera e.V., der in Berlin ansässige Verein für russischsprachige LGBTIQ* in Deutschland, zum dritten Mal einen „Marzahn Pride“. Im Zentrum stand dieses Jahr die Solidarität mit der Ukraine. Im Anschluss an den Pride gab es ein kleines Straßenfest.

Das Motto der diesjährigen Pride Parade lautete Bunt*уй”. Bunt*уй bedeutet laut Quarteera „Rebelliere” und ist ein Wortspiel aus dem ukrainischen „Aufstand” und dem deutschen „Bunt”.

Der Pride begann um 12 Uhr am Ausgang der S-Bahn Raoul-Wallenberg Straße. Danach ging es über die Landsberger Allee und die Marzahner Promenade bis zum Victor-Klemperer-Platz.

Straßenfest

Am Victor-Klemperer-Platz fand nach der Demo ein Straßenfest im Rahmen des Marzahn Pride statt. Daran nahmen „verschiedene gesellschaftliche Akteur*innen des Bezirks und der Stadt mit einem Stand teil." Darüber hinaus gab es ein Bühnenprogramm mit musikalischen Beiträgen von ukrainischen und russischen Künstler*innen.

Mehr Infos zum Marzahn Pride gibt es hier!

Bild: Quarteera e. V.
Erster Marzahn Pride 2020

So war's: Rückblick auf vergangene Pride-Events 2021

Frankfurt Słubice Pride am 05. September 2021

Im September 2021 fand zum zweiten Mal ein gemeinsamer Pride der Nachbarstädte Frankfurt (Oder) in Brandenburg und dem polnischen Słubice statt. Unter dem Motto „Liebe ohne Grenzen“ zog die Demo durch die Doppelstadt, „für mehr Sichtbarkeit und Sicherheit queerer Menschen und in Solidarität mit der von der Politik vielerorts weiter drangsalierten LGBTIQIA+-Community in Polen“.

Mehr Infos zum Frankfurt Słubice Pride 2021 hier!

Bild: PeggyLohse/FrankfurtSlubicePride

Stern-Demo CSD Berlin Pride am 26. Juni 2021

Sie war der Auftakt zum Pride-Sommer: die Stern-Demo im Juni mit insgesamt rund 10.000 Teilnehmenden. Drei Demo-Züge mit jeweils eigenen Themenschwerpunkten zogen gleichzeitig durch die Stadt.

Der „East Pride Berlin“ beschäftigte sich inhaltlich mit der Lesben- und Schwulenbewegung in der DDR und in Ostberlin. Er startete an der Gethsemanekirche im Prenzlauer Berg. Thema der in Neukölln am Hermannplatz startenden Demo „Queerschutz Now!“ war die Situation der queeren Infrastruktur in der Pandemie. Eine weitere Demo mit dem Titel „QTIBIPOC United“, die in Kreuzberg am Oranienplatz begann, hatte antirassistische, queere und feministische Schwerpunkte und wurde von Akteur*innen der QTBIPOC*-Community gestaltet (kurz für: queer, trans, inter, Black, Indigenous, People of Color).

Zusätzlich zu den Demos fand eine digitale Pride-Week mit Programm vom 26. bis einschließlich 29. Juni statt.

Hier geht´s zu unserer Galerie der Stern-Demo!

Bild: Brigitte Dummer
Bild: Brigitte Dummer
Bild: Brigitte Dummer
Bild: Brigitte Dummer

Anarchistischer CSD Berlin am 26. Juni 2021

Am selben Tag, an dem die Stern-Demo stattfand, luden Aktivist*innen zu einer eigenen, „unangepassten, antikommerziellen Demonstration“ ein, die ab 14 Uhr mit einer Kundgebung am Volkspark Friedrichshain startete.

Laut Orga-Team nahmen um die 2000 Personen teil. In Redebeiträgen ging es u. a. um die Situation von Sexarbeitenden in der Pandemie, um Räumungen von Berliner Hausprojekten und um queerfeindliche Übergriffe im öffentlichen Raum.

Bild: Sally B

Trans Pride Berlin am 10. Juli 2021

Unter dem Motto „Trans-Sein ist schön. Trans-Sein ist vielfältig!“ gab es am 10. Juli 2021 einen eigenen Berliner Trans Pride. Laut Angaben der Polizei beteiligten sich um die 1800 Menschen.

„Körperliche Selbstbestimmung ist etwas Wunderbares und darf, nein muss, entsprechend zelebriert werden“, schrieb das Orga-Team im Aufruftext zur Aktion. „Auch wenn die Politik und Gesellschaft dabei noch etwas hinterher ist: Lasst uns das Trans-Sein feiern! Gemeinsam!“

Eingeladen waren alle aus den unterschiedlichen trans* Communities, „egal ob nicht-binär oder binär, inter, gender-non-conforming oder gender-conforming, queer, bi, lesbisch, schwul oder hetero, disabled oder able bodied“, sowie Unterstützer*innen.

Die Demo startete gegen 14 Uhr am Bahnhof Gleisdreieck, führte dann durch den Bergmannkiez und endete mit einer Kundgebung gegen 18 Uhr am Südstern.

SIEGESSÄULE-Interview mit dem Orga-Team des Trans Pride

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Bild: canva

Regenbogen-Fahrrad-Demo in Potsdam am 10. Juli 2021

Einen „Christopher Street Day auf Rädern“ gab es am 10. Juli 2021 in Potsdam. Wie schon in 2020 wurde der CSD dort – statt mit einer Parade zu Fuß – auf Drahteseln gefeiert. Laut Orga-Team beteiligten sich um die 430 Personen, darunter auch Gäste aus Niedersachsen, Berlin und aus anderen Teilen Brandenburgs.

„Die Idee ist im Frühjahr 2020 entstanden“, berichtete das Orga-Team, das seit März 2021 auch den Vorstand des neu gegründeten Vereins Regenbogen Potsdam bildet, gegenüber SIEGESSÄULE. „Wir wollten uns nicht damit abfinden, dass es in Potsdam keine Pride-Veranstaltungen geben sollte. Da sind wir auf die Fahrrad-Demo als coronakonforme Alternative gekommen.“

Forderungen der Demo waren: Support für LGBTIQ* in Polen und Ungarn, Abschaffung des „Transsexuellengesetzes“ und des Blutspendeverbots sowie mehr Unterstützung für Brandenburger LGBTIQ*-Organisationen.

Losgefahren wurde gegen 16 Uhr am Platz vor dem Potsdamer Brandenburger Tor, mit Abschluss der Aktion auf der Freundschaftsinsel.

Marzahn-Pride am 17. Juli 2021

Im Berliner Bezirk Marzahn gab es wieder eine eigene Pride-Parade, organisiert vom Verein für russischsprachige LGBTIQ* Quarteera e. V. und Lesben Leben Familie (LesLeFam) e. V. Es beteiligten sich über 500 Menschen. Der erste Pride in Marzahn hatte in 2020 stattgefunden.

Marzahn ist der Berliner Bezirk mit den meisten russischsprachigen Einwohner*innen. Einer der zentralen Gründe für Quarteera, hier einen Pride zu etablieren, ist die Unterstützung der russischsprachigen queeren Community. Die Aktion solle Vorurteile abbauen: sowohl gegenüber LGBTIQ* als auch gegenüber dem Bezirk, der bislang als nicht sonderlich queerfreundlich gilt.

„Wir haben festgestellt, dass Marzahn uns viel näher ist als gedacht“, erzählt Konstantin Sherstyuk von Quarteera. „Die Pride-Parade im russischsprachigsten Bezirk Berlins war somit sowohl für Aktivist*innen unserer Organisation als auch für die Einwohner*innen Marzahns von großer Bedeutung.“

Der Marzahn-Pride 2021 startete gegen 12:00 unter anderem mit einer Eröffnungsrede der veranstaltenden Vereine und einer Rede der Bürgermeisterin von Marzahn-Hellersdorf am Helene-Weigel-Platz. Die Demo endete am Victor-Klemperer-Platz/Freizeitforum Marzahn.

Mehr Infos zum Marzahn-Pride am 17. Juli 2021 hier!

Im benachbarten Stadtteil Lichtenberg fanden von Juni bis August 2021 die Lichtenberger Pride Weeks statt, mehr Infos dazu hier!

Bild: Quarteera e. V.
Bild: Franziska Schulteß

Dyke* March Berlin am 23. Juli 2021

1993 rief die Gruppe „Lesbian Avengers“ in Washington zum ersten großen Dyke March mit 20.000 Teilnehmenden auf. Seit 2013 wird der Dyke* March auch in Berlin organisiert, mittlerweile gibt es ihn deutschlandweit in etwa zehn verschiedenen Städten.

Zum Dyke* March Berlin am 23. Juli 2021 kamen um die 5000 Menschen. Willkommen waren wieder alle, die sich zur lesbischen Community zählen, solidarische Unterstützer*innen und Verbündete. Los ging es gegen 19 Uhr am Brandenburger Tor, weiter über die Friedrichstraße bis zum Endpunkt am Mariannenplatz in Kreuzberg. Die Demo für lesbische Sichtbarkeit steigt traditionsgemäß immer am Vorabend des „großen“ Berliner CSD.

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Bild: Brigitte Dummer
Bild: Brigitte Dummer
Bild: Brigitte Dummer
Bild: Brigitte Dummer

Pride des Berliner CSD e. V. am 24. Juli 2021

Zum Pride des Berliner CSD e. V. in 2021 kamen laut Angaben der Polizei rund 65.000 Menschen, die Veranstalter sprachen sogar von 80.000. Der Verein hatte im Vorfeld nur 20.000 Teilnehmer*innen angemeldet.

Bedingt durch die Corona-Pandemie hatte der Pride des Berliner CSD e. V. in 2020 großteils nur als digitales Event stattfinden können. Im Folgejahr ging es wieder auf die Straße, allerdings vor allem als Fußmarsch mit nur wenigen Parade-Trucks. Auf der Demo, die auf der Leipziger Straße in Mitte startete und über die Siegessäule in Richtung Nollendorfkiez führte, wurde lautstark für LGBTI*-Rechte demonstriert und gefeiert.

Das Motto für 2021 lautete „Save our community - save YOUR pride“. Außerdem wurde ein ausführlicher Katalog mit 32 Forderungen entwickelt: unter anderem Solidarität mit der queeren Community in Ungarn und Polen, Maßnahmen gegen Hate crimes und Hate speech, eine Reform des Abstammungsrechts, um Diskriminierungen von Regenbogenfamilien zu beenden, mehr Selbstbestimmung für trans* Personen oder mehr Sichtbarkeit von FLINT* (kurz für: Frauen*, Lesben, inter*, nicht binär, trans*).

Der Pride 2021 erzeugte enorme Aufmerksamkeit, das mediale Echo fiel aber nicht nur positiv aus. Kritisch diskutiert wurde, ob Veranstaltungen dieser Größe in der Pandemie zu verantworten sind und wie queere Sichtbarkeit in Corona-Zeiten aussehen sollte. Wir haben mit dem Berliner CSD-Vorstand über die Kritik gesprochen, hier geht`s zum Interview!

Hier geht´s zu unserer Galerie des Berliner CSD am 24. Juli 2021!

Bild: Brigitte Dummer
Bild: Brigitte Dummer
Bild: Brigitte Dummer

FLINTA* 36 Pride am 21. August 2021

Als Berlin SO 36, oder auch Kreuzberg 36, ist ein kleinerer Teil Kreuzbergs bekannt, der zwischen dem Landwehrkanal und dem historischen Luisenstädtischen Kanal liegt. Der nach dem Stadtteil benannte „Flinta* Pride 36“ fand in 2021 zum zweiten Mal statt. Schauplatz für das Pride-Straßenfest mit Rede- und Musikbeiträgen war in diesem Jahr der Kreuzberger Mariannenplatz.

Mehr Infos zum FLINTA* 36 Pride am 21. August hier!

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Bild: Sally B

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